Smart Camping: Was darf heute auf Campingplätzen nicht fehlen? - Digitales Bürgernetz

Smart Camping: Was des Campers Herz begehrt

#Mobilität 6. September 2022

Immer mehr Reisende zieht es im Urlaub auf den Campingplatz. © Alexandra Mirghe 

Was haben die Bundesländer Bayern, Niedersachsen und Baden-Württemberg gemeinsam? Sie sind die Länder mit den meisten Campingplätzen. Insgesamt zählt Deutschland laut Statista 2.862 Campingplätze, was die wachsende Anzahl deutscher Campingurlauber freuen, die Konkurrenz untereinander jedoch deutlich ankurbeln dürfte.

Auch die Regionen profitieren von der zunehmenden Nachfrage an Campingplätzen: Die Zahl der Übernachtungen steigt stetig, wie eine Umfrage des statistischen Bundesamts zeigt. 2021 übernachteten knapp 33 Millionen Gäste auf deutschen Campingplätzen, darunter ca. 1,6 Millionen ausländische Campingbegeisterte. Das spricht für Deutschland als attraktives Reiseziel, was sich auch in der Auswertung von PiNCAMP widerspiegelt: Hier führt Deutschland 2021 die Top 5 der Reiseziele an.

Das führt zu der Frage: Was braucht der moderne Camper auf seinem Camping- oder Stellplatz, um sich für den Stellplatz zu entscheiden? Natur und Ruhe fernab von den lauten Städten? Ein gutes Buch und frischen Kaffee?

Baden und surfen

Die Frage haben auch die gsr Unternehmensberatung und MiiOS gestellt. Im Rahmen der Caravaning Business Insights 2022 gaben 38 % der insgesamt 2.556 Befragten an, dass Wlan auf dem Campingplatz zu den wichtigsten Ausstattungen gehört. Fast ebenso wichtig sind Bademöglichkeiten (37 %) und die Möglichkeit, einen Campingplatz online zu reservieren (34 %). Damit löst die Internetverbindung die Sanitäreinrichtungen auf Platz 1 der Anforderungsliste ab. Letztere waren 2019 noch das wichtigste Auswahlkriterium für einen Campingplatz.

Die Gründe für die neue Nummer eins dürften vielfältig sein: Ob Netflix oder Online-Games im Familienurlaub, der Laptop im fahrbaren Remote Office, der Kontakt per Messenger zu den Kindern und Enkeln oder das Schonen des Auslandstarifs für ausländische Gäste – in all diesen Situationen ist eine stabile Wlan-Verbindung unerlässlich und ein starkes Argument für einen Campingplatz.

Foto von Frau und Mann vor ihrem Camper in der Abenddämmerung
Flexibel von Ort zu Ort reisen und gemeinsam ausspannen – Wohnmobilisten sind überall zu Hause. © Blake Wisz

Gesucht, gefunden, gebucht

Die Veränderung der Grundbedürfnisse der Camper zeigt sich auch in der Art, Urlaub zu buchen. Denn die neue Generation Campingbegeisterter sucht online nach Urlaubsangeboten und möchte diese gern auch direkt dort buchen, wie die Caravaning Business Insights 2022 zeigen. Dabei bietet die Online-Buchung nicht nur Campern einen großen Vorteil, denn Buchungen über Online-Portale können die Nachfrage fördern – auch bei kleinen Anbietern.

Die Möglichkeit der Online-Buchung setzt voraus, dass Campingplätze im Web auffindbar und sichtbar sind. Erfüllen sie diesen Anspruch nicht, besteht die Chance, dass Camper sie übersehen und sich für einen anderen Platz entscheiden. Dabei gilt es auch die spontanen Camper zu berücksichtigen, jene Campingbegeisterte, die ihre Route „on the road“, z. B. mithilfe von Camping-Apps planen, wie Marieke Krämer auf eurocampings.de erklärt. Das nächste Ziel? Das Smartphone hat die Antwort. Wer also für „On-the-road-Booker“ nicht sichtbar ist, der könnte den ein oder anderen spannenden Campinggast verpassen.

Unterstützung bei der Digitalisierung der Infrastruktur

Für Betreiber von Campingplätzen bedeutet das, die eigene Infrastruktur zu erweitern und zu digitalisieren, z. B. durch die Implementierung von Buchungstools und gezieltes Schnittstellenmanagement. Diese Digitalisierung der Infrastruktur dürfte für den ein oder anderen Anbieter eine Herausforderung bedeuten, der er sich jedoch nicht allein stellen muss: So steht z. B. die ADAC Tochter ADAC Camping mit ihrem Portal Pincamp.de Betreibern von Campingplätzen unterstützend zur Seite. Teil ihres Unterstützungsangebots ist die Möglichkeit, den eigenen Campingplatz online zu inserieren. Der Vorteil: Die Digitalexperten der ADAC Tochter stehen den Campingplatzbetreibern beratend zur Seite, helfen ihnen auf Wunsch dabei, online buchbar zu werden und schaffen durch gezielte Marketingpakete eine erhöhte Sichtbarkeit im Web. Einziges Manko: Stellplätze können zum jetzigen Zeitpunkt nicht inseriert werden.

Mit gutem Beispiel voran: AlpacaCamping

Doch auch für private Anbieterinnen und Anbieter von Stellplätzen gibt es Unterstützung, wie z. B. AlpacaCamping erfolgreich zeigt. Ob ein Stellplatz zwischen Weinreben, auf dem Bauernhof oder sogar auf einem privaten Gartengrundstück – AlpacaCamping bietet privaten Gastgebern, darunter auch Gemeinden und Kommunen sowie Vereinen, die Möglichkeit, Stellplätze ganz einfach online zu inserieren. Wohnmobilisten, die gern abseits der großen Campingplätze urlauben, finden hier über Suchmaske und Filterfunktion ihren Wunschstellplatz und können ihn per Sofortbuchung reservieren – ohne lästige Buchungsanfrage.

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