Ob man abnehmen möchte, Muskeln aufbauen, gesteckte Ziele erreichen oder einfach nur fürs gute Gewissen mal wieder Sport betreiben möchte: Fitness-Apps gibt es wie Sand am Meer. Denn nicht immer muss es gleich eine Mitgliedschaft im Fitnessstudio sein. Die sind schließlich selten rund um die Uhr geöffnet oder womöglich ist das nächstgelegene Studio erst im Nachbarort – zu weit, um mehrmals wöchentlich vor oder nach der Arbeit zum Training hinzufahren.
Fitness-Apps schaffen ein neues Level an Flexibilität beim Training, denn weder der Ort noch die Trainingsmethode sind festgelegt.
Gerade für Einsteiger ist die Überwindung ins Fitnessstudio zu gehen am Anfang groß. Man weiß schließlich noch nicht so richtig, worauf man sich einlässt, kennt viele der Übungen nicht oder möchte den eigenen Fitnesszustand nur ungern anderen präsentieren. Zwar verfolgen alle in einem Studio das Ziel, fitter zu werden oder den Muskelaufbau sowie die Ausdauer zu fördern, aber individuelle Hemmnisse können einen zu Beginn ausbremsen.
Umso besser, wenn man sich schon im Vorfeld mithilfe verschiedener Apps und individuellen Trainingseinheiten an die Übungen gewöhnen und eine grundlegende Fitness aufbauen kann. Das senkt automatisch die Hemmschwelle für spätere Fitnessstudio-Besuche, falls man doch mal auf die professionellen Trainingsgeräte zurückgreifen möchte.
Ob geübter Sportler oder Einsteiger, die meisten Apps lassen sich an den eigenen Leistungsstand anpassen. Je nach Anwendung können zum Beispiel Schwierigkeitsstufen oder Work-out-Intensitäten eingestellt werden.
Merkt man während eines Work-outs, dass man diesem nicht gewachsen ist, kann man ganz einfach den Schwierigkeitsgrad verändern und zu einem anderen Trainingsplan wechseln. Gleiches gilt, wenn einem das gewählte Work-out zu leicht vorkommt. Bei einigen Apps kann es sein, dass die individuelle Anpassung oder zusätzliche Trainingseinheiten nur durch ein kostenpflichtiges Upgrade möglich ist. Die Kosten hierfür sind meist aber deutlich geringer als der monatliche Mitgliedsbeitrag im Fitnessstudio – ein Upgrade der App ist da also die preiswertere Wahl.
Grundlegend passen die Apps die Trainingseinheiten meist gut an die individuellen Angaben an. Wer vorher Angaben wie Größe, Alter, Gewicht, realistischer Fitnesszustand und dem angestrebten Ziel tätigt, bekommt in der Regel einen gut zugeschnittenen Trainingsplan von der App zusammengestellt.
Yoga-Session, HIIT-Work-out oder doch lieber eine entspannte Joggingrunde durch die Nachbarschaft? Für welche Tätigkeit man sich auch entscheidet: Für jede gibt es passende Apps, die einen beim Sport begleiten – unabhängig davon, ob das Fitnessstudio gerade geöffnet ist oder entsprechende Kurse zeitnah stattfinden.
Je nach gewünschter Sportart sind die Apps unterschiedlich aufgebaut. Yoga- und Meditationsapps, zum Beispiel „Asana Rebel“ oder „Headspace“, führen einen beispielsweise mithilfe von präzisen Illustrationen oder kurzen Videos durchs Trainingsprogramm. Lauf-Apps wie „Runtastic“ oder „RunKeeper“ zeichnen die zurückgelegten Wege auf, messen die Höchstgeschwindigkeit und die verbrauchten Kalorien.
Wer sich richtig auspowern möchte, lädt sich eine HIIT-App wie beispielsweise „Keelo“ herunter. HIIT steht für „High Intensity Interval Training“ – also ein Training mit kurzen Intervallen und hoher Intensität. In der Regel dauern die einzelnen Übungen 20 Sekunden, worauf 10 Sekunden Pause folgen. Dann wird sofort in die nächste Übung gewechselt.
Im App-Store trifft man auch immer wieder auf Anwendungen, die 7-Minuten-Trainings anpreisen. Schließlich heißt es, regelmäßige kurze, aber intensive Work-outs seien ebenso zielführend wie längere Trainings mit geringerer Intensität. Hier wird man Schritt für Schritt durch das kurze, intensive Training geführt. Der Vorteil dabei: Man kann das Training ohne viel Zeitaufwand durchziehen – und spart sich dank der App auch noch die Anfahrt zum Fitnessstudio.
Für einen gesunden Lebensstil ist neben Sport auch die Ernährung wichtig. Für diejenigen, die abnehmen möchten, gibt es in den App-Stores zahlreiche Kalorienzähler und Ernährungsapps. Auf diese Weise hat man stets einen Überblick über die zu sich genommenen Kalorien, findet gesunde Rezepte und kann die Ernährung überwachen – damit das Fitnesstraining auch Erfolge zeigt.
Nicht jeder Sportler besitzt zuhause Trainingsgeräte geschweige denn einen vollständig eingerichteten Fitness-Raum. Aus diesem Grund zielen zahlreiche Sport-Apps – beispielsweise „Freeletics“ – auf das Training mithilfe des eigenen Körpergewichts ab. Alternativ kann man auch das ein oder andere Möbelstück zum Fitnessgerät umfunktionieren. Viele Fitnessanwendungen lassen einem dabei im Vorfeld die Wahl, ob mit oder ohne Geräte trainiert werden soll.
Die Apps erklären dir dann genau, wie du bei den verschiedenen Aufgaben vorgehen solltest – und wie du dafür dein Körpergewicht oder unterschiedliche Trainingsutensilien nutzen kannst. Um das Heim-Training zu intensivieren und so den Muskelaufbau zu fördern, eignen sich zum Beispiel Fitnessbänder oder Hanteln, die in die einzelnen Aufgaben eingebunden werden.
Auch im digitalen Sportstudio bleibt der gemeinschaftliche Aspekt nicht auf der Strecke: Verschiedene Lauf-Apps bieten zum Beispiel die Möglichkeit, virtuelle Trainingsgruppen mit Freunden oder der Familie zu erstellen.
Die anderen Gruppenteilnehmer können dann nicht nur die Laufwege in Echtzeit miterleben, sondern auch Motivationsrufe per App verschicken, die der Läufer dann über die Kopfhörer mitgeteilt bekommt. Die gesammelten Kilometer werden dann zur Gesamtlaufstrecke der Gruppe gezählt und zur Platzierung in der Gruppenrangliste genutzt.
Die Gesamtlaufstrecke macht deutlich, wie viel Strecke man gemeinsam als Gruppe schon hinter sich gebracht hat. Spätestens wenn die gelaufenen Kilometer die erste Tausendermarke knacken, realisiert man, wie viel man gemeinsam als Team schaffen kann.
Ranglisten spornen dabei zusätzlich an, fleißig Kilometer zu sammeln und die eigene Ausdauer weiter auszubauen. Schließlich wird auch dabei der Ehrgeiz geweckt, besser als die Mitstreiter zu sein und seinen Körper fit zu halten.
Doch auch der fitteste Körper arbeitet nicht produktiv, wenn die geistige Fitness vernachlässigt wird. Aus diesem Grund findet man in den verschiedenen App-Stores zahlreiche Gehirnjogging-Apps, mithilfe derer man seine kognitiven Fähigkeiten gezielt fit halten und fördern kann. Beispiele hierfür sind unter anderem „Lumosity“ oder „Gehirntraining mit NeuroNation“.
Ob Gedächtnistrainings, knifflige Aufgaben zum logischen und räumlichen Denken oder Reaktionstests – hier werden die grauen Zellen gefordert. Einige Apps setzen dabei nicht nur auf den Ehrgeiz, die eigenen aufgestellten Scores zu knacken, sondern auch auf den direkten Vergleich mit Freunden. Spielerisch die geistige Gesundheit fördern – dank moderner Fitness-Apps ist das kein Problem.
Ob Krafttraining, Meditation oder doch Gehirnjogging, die zahlreichen Apps geben einem die Möglichkeit, sich ohne große Umstände, Anschaffungen oder Studio-Mitgliedschaften fit zu halten. Gerade für Personen in ländlichen Gegenden, wo das nächste Fitnessstudio erst in der nächstgelegenen Stadt zu finden ist, bieten die Apps somit eine ideale Trainingsmöglichkeit, um Kalorien zu verbrennen, die Ausdauer zu fördern oder Muskeln aufzubauen. Darüber hinaus bieten sich die Fitness-Anwendungen auch für diejenigen an, die noch nicht so vertraut mit dem Trainieren und dem Gang ins Fitnessstudio sind. So können Hemmschwellen abgebaut und gleichzeitig Fitness-Kenntnisse aufgebaut werden – ganz einfach von Zuhause aus.