Es ist ein Phänomen, das viele Computer-Nutzer nur zu gut kennen. Ist ein neuer Rechner frisch eingerichtet, läuft alles flüssig, zügig und glatt. Doch im Laufe der Zeit wird der Rechner zusehends langsamer. Programme brauchen länger beim Öffnen und auch der eine oder andere Befehl benötigt einen Moment, bis das Ergebnis vorliegt. Dass ein PC nach einer Neuinstallation im Laufe der Zeit immer langsamer wird, liegt meist an einer zunehmend ungünstigen Nutzung von Arbeitsspeicher, Festplattenspeicher oder CPU. Die Ursachen können sehr unterschiedlich sein. Nicht immer ist eine Neuinstallation oder eine Aufrüstung notwendig. Mit den folgenden Tipps lassen sich viele Speicherfresser und Systembremsen beseitigen, sodass Computer mit den Betriebssystemen Windows 10 und Windows 11 endlich wieder schneller laufen.
Inhaltsverzeichnis
1. Autostart-Programme deaktivieren
2. Festplatte defragmentieren oder HDD durch SSD ersetzen
3. Datenmüll entsorgen und Windows Cache bereinigen
4. Deaktivieren von visuellen Effekten
5. Überprüfen und deinstallieren unnötiger Programme
6. Überprüfen auf Viren und Trojaner
7. Beenden hängender Programme
8. Leistungshungrige Browser reduzieren
9. Fazit – PC zu neuem Schwung verhelfen
Windows 10 und Windows 11 bieten eine Autostartfunktion. Mit dieser Funktion werden bestimmte Programme beim Systemstart automatisch gestartet. Die meisten dieser Programme laufen anschließend im Hintergrund, sodass sie jederzeit schnell verfügbar sind oder im Hintergrund bestimmte Dienste erledigen. Viele Tools in der Taskleiste werden beispielsweise über die Autostartfunktion geladen. Im Laufe der Zeit sammeln sich immer mehr Programme an, die über die Autostartfunktion geladen werden. Das Problem: Das Hochfahren verlängert sich dadurch erheblich. Außerdem belegen die gestarteten Programme wertvolle Ressourcen, wie zum Beispiel Arbeitsspeicher oder Rechenleistung des Prozessors. Die Folge: Der Rechner wird mitunter massiv ausgebremst. Ein Blick in die Liste der Autostart-Programme und rigoroses Entfernen nicht benötigter Anwendungen aus der Autostartliste helfen dabei, den PC schneller zu machen.
Mit einem Rechtsklick auf einen Eintrag kann der entsprechende Eintrag über das Auswahlmenü „deaktiviert“ werden. Auf die gleiche Weise lassen sich deaktivierte Einträge auch jederzeit wieder aktivieren.
Auf der Festplatte eines PCs sammeln sich über die Jahre massenhaft Daten an. Sie wird voller und voller. Klassische HDD-Festplatten mit Magnetscheibe sollten daher von Zeit zu Zeit defragmentiert werden. Vereinfacht gesagt werden bei diesem Vorgang die gespeicherten Daten sortiert und so abgespeichert, dass sie für das Computer-System leichter wiederzufinden sind. Auf diese Weise lassen sich Daten schneller abrufen und der PC arbeitet wieder etwas schneller. Wer seinen PC aufrüsten möchte, sollte über den Tausch einer HDD durch eine SSD nachdenken. SSD-Speicher arbeiten selbst in den einfachsten und günstigsten Ausführungen deutlich schneller als die traditionellen HDD-Festplatten, was sich auf die Arbeitsgeschwindigkeit des ganzen Computers auswirkt.
HINWEIS: Eine Defragmentierung kann je nach Datenmenge der Festplatte sehr lange dauern. Lassen Sie den Rechner einfach arbeiten.
Eine weitere sinnvolle Maßnahme, um den PC schneller zu machen, ist ein gründliches Entsorgen von nicht mehr benötigten Dateien. Darunter fällt das gewissenhafte Durchsortieren der gespeicherten persönlichen Dateien. Bilder, Videoclips, Musik, Dokumente oder digitale Handbücher – nach und nach sammelt sich auf einer Festplatte so manches an. Wie bei physischen Gegenständen wird davon meist vieles nicht mehr benötigt.
Neben privaten Dateien, die wir als Nutzer eines Computers speichern, produziert auch das Betriebssystem jede Menge Dateien, die nicht mehr benötigt werden. Dazu zählen zum Beispiel temporäre Internetdateien, andere temporäre Dateien, Caches oder der Papierkorb. Mit der „Datenträgerbereinigung“ lassen sich solche Dateien aufspüren und löschen.
Windows nutzt für seine grafische Oberfläche eine Reihe von visuellen Effekten. Diese Effekte sorgen für ein angenehmes Arbeiten, sind aber nicht zwingend erforderlich. Gerade bei älteren Geräten nehmen die visuellen Effekte häufig spürbar Leistung in Anspruch. Um den PC schneller zu machen, kann es sich lohnen, die visuellen Effekte zu reduzieren oder sogar gänzlich abzustellen.
Neben großen Datenmengen auf der Festplatte kann auch eine umfangreiche Sammlung an installierten Programmen einen PC ausbremsen. Um den PC schneller zu machen, sollten daher alle installierten Programme auf den Prüfstand gestellt und nicht mehr benötigte Software gründlich ausgemistet werden. So wird Leistung und ganz nebenbei auch Festplattenspeicher freigegeben.
Ein Grund für den Leistungsverlust eines Rechners kann der Befall mit Malware sein. Dabei handelt es sich um Schadsoftware, etwa in Form von Viren, Würmern und Trojanern. Einige solcher Programme sind darauf ausgerichtet, Computer zum Erliegen zu bringen, indem sie möglichst viel Leistung in Anspruch nehmen. Häufig greift Malware auch auf Rechnerleistung eines befallenen Rechners zurück, um sich weiter zu verbreiten oder Attacken gegen andere Rechner auszuführen. Insbesondere ein plötzlicher, deutlich spürbarer Leistungsabfall kann ein Indiz für einen Malwarebefall sein. Als Gegenmaßnahme sollten Sie Ihren PC mit einer Prüfsoftware auf Viren und Malware überprüfen. Viele gängige Antivirenprogramme bieten diese Funktion an.
Nicht immer muss eine überfüllte Festplatte oder gar Malware die Ursache für einen ausgebremsten Rechner sein. Wird der PC im laufenden Betrieb plötzlich langsamer, kann auch ein hängendes Programm die Ursache sein. In diesem Fall hängt das Programm in einer Endlosschleife, reagiert nicht mehr und verbraucht sehr viele Ressourcen. Auch über die Programmoberfläche lässt es sich nicht mehr schließen. In diesen Fällen hilft der Task-Manager dabei, das hängende Programm zu beenden und den PC wieder schneller zu machen.
Tipp: Der Task-Manager zeigt neben jedem laufenden Programm den aktuellen Leistungsverbrauch und den belegten Arbeitsspeicher an. Auf diese Weise lassen sich besonders ressourcenhungrige Programme identifizieren und können gezielt geschlossen werden, wenn Sie sie gerade nicht benötigen.
Browser sind wahre Alleskönner und sind bei der Arbeit mit dem PC meist ständig geöffnet. Allerdings haben Browser auch einen hohen RAM-Bedarf. Je mehr Browserfenster und Tabs innerhalb eines Browsers geöffnet sind, desto mehr Arbeitsspeicher belegt dieser. Hier hilft vor allem Selbstdisziplin, um den Ressourcenverbrauch zu begrenzen: Nicht benötigte Browserfenster sollten konsequent geschlossen werden, um den Ressourcenverbrauch einzugrenzen. Auch das sorgt das dafür, dass der PC schneller läuft.
Läuft der Rechner spürbar langsam, kann das unterschiedliche Ursachen haben. Manchmal hängt einfach nur ein Programm oder im Browser sind zu viele Tabs geöffnet. In solchen Fällen reicht es oft, die betreffenden Programme zu schließen oder einen Neustart des Rechners durchzuführen.
Um den Rechner dauerhaft in Schwung zu halten, ist es sinnvoll, von Zeit zu Zeit zu prüfen, ob noch alle installierten Programme benötigt werden oder ob sich Datenmüll angesammelt hat. In beiden Fällen kann gründliches Aufräumen kleine Wunder bewirken.
Auch für Programme, die im Hintergrund laufen oder in der Taskleiste angeheftet sind, gilt: Was nicht benötigt wird, sollte entfernt oder zumindest aus dem Autostart genommen werden.
Regelmäßige gründliche Scans auf unterschiedlichste Formen von Malware helfen zudem, eine potenzielle unliebsame Infektion des PCs frühzeitig zu erkennen und im Ernstfall zu beseitigen und so den PC schneller zu machen. Bringen alle Maßnahmen keinen Erfolg, hilft manchmal nur noch eine Neuinstallation – und gegebenenfalls eine Aufrüstung des Rechners.