Neue Digitale Orte braucht das Land! - Digitales Bürgernetz

Erneut „Digitale Orte“ gefunden – Das sind die Gewinner 2024

#Gemeinschaft 7. November 2024

Die Macherinnen und Macher hinter den ausgezeichneten Projekten mit den Laudatorinnen und Laudatoren bei der Preisverleihung im Microsoft Atrium in Berlin. © Deutsche Glasfaser / Jana Weinberg

Unser Leben wird immer digitaler. Mit dem Wachstum der Glasfaserinfrastruktur entfaltet sich zunehmend auch jenseits der Metropolen digitale Innovationskraft. Zu oft geschieht dies jedoch unbemerkt – bislang. Der Wettbewerb Digitale Orte ändert dies, nun bereits im dritten Jahr.

Deutsche Glasfaser und Deutschland – Land der Ideen wollen die Sichtbarkeit von digitalen Projekten im ländlichen Raum erhöhen. Wenn wir „Digitale Orte“ suchen, suchen wir Projekte und Initiativen im ganzen Land, die mit ihren digitalen Lösungen einen nachhaltigen Beitrag für die Zukunft des ländlichen Raums leisten. Die Preisverleihung bietet darüber hinaus einen Ort zum Austausch und zur Vernetzung aller Protagonisten und schafft damit neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit.

Auch im dritten Jahr des Wettbewerbs haben uns über 150 Bewerbungen erreicht, aus denen wir in sechs Kategorien jeweils drei Finalist*innen ermittelt haben. Aus diesen hat unsere Jury nun die Gewinner*innen ausgewählt. Diese sind genauso vielfältig wie die Herausforderungen des öffentlichen Lebens, die sie meistern.

Denn der ländliche Raum steht vor einer Reihe von Herausforderungen: Überalterung, Leerstand in den Orts- und Dorfzentren und eine sinkende Zahl von Gesundheitseinrichtungen sowie öffentlichen und privaten Versorgungsangeboten. Die „digitale Kluft“, die unterschiedliche digitale Versorgung von städtischem und ländlichem Raum, hat diesen Trend noch weiter verschärft.

Am 06. November wurden nun insgesamt sechs herausragende Projekte und Initiativen zur erfolgreichen Digitalisierung des ländlichen Raumes in Berlin ausgezeichnet. Eine mit hochkarätigen ExpertInnen besetzte Jury hatte zuvor insgesamt 18 FinalistInnen aus den Kategorien „Bildung“, „Kultur & Soziales“, „Gesundheit“, „Mobilität & Infrastruktur“, „Smarte Kommune“ und „Verwaltung“ ausgewählt.

Das Recap-Video zeigt die Highlights des Abends (c) Deutsche Glasfaser / Flaggschiff

Bei einem Meet & Greet vor der Preisverleihung hatten die Finalist:innen bereits die Möglichkeit, sich mit den Jurorinnen und Juroren des Wettbewerbs in kleinem Rahmen auszutauschen. Denn es geht im Wettbewerb auch darum, Insellösungen zu vermeiden, Projekte zu vernetzen und den Austausch zu ermöglichen.

Tina Dauster, TV-Journalistin und Moderatorin des Abends eröffnete die anschließende Preisverleihung und erklärte: „Mehr als die Hälfte der Deutschen lebt im ländlichen Raum. Auf ihre Bedürfnisse zu hören, ist wichtiger denn je.“

Als Initiatoren des Wettbewerbs begrüßten Andreas Pfisterer (CEO Deutsche Glasfaser) und Dr. Philipp Mehne (Geschäftsführer der Initiative „Deutschland – Land der Ideen”) die anwesenden Gäste.

„Über die Hälfte der Menschen in Deutschland lebt auf dem Land.“, erklärte Andreas Pfisterer die Motivation, den Wettbewerb wieder auszurichten. „Digitale Infrastruktur trägt dazu bei, dass der ländliche Raum stark bleibt. Sie ermöglicht gesellschaftliche und demokratische Teilhabe und unterstützt Vordenker und Macher, die digitale Lösungen für die gesellschaftliche Herausforderungen entwickeln.“ 

Tina Dauster spricht auf Bühne.
Durch die Preisverleihung führte TV-Journalistin Tina Dauster. (c) Deutsche Glasfaser / Jana Weinberg
eine Frau und zwei Männer sprechen auf einer Bühne
Begrüßung und Dank durch die Initiatoren: Es haben sich wieder vielfältige und sehr engagierte Projekte beworben. (c) Deutsche Glasfaser / Jana Weinberg

Spotlights: "Wie gelingt es uns, Digitale Lösungen in die Fläche zu bringen?"

In der Digitalisierung liegt der Schlüssel zur Lösung struktureller Herausforderungen im ländlichen Raum. Digitale Orte zeigt, dass es nicht an guten Ideen mangelt. Aber wie schaffen wir es, diese Lösungsansätze so voranzubringen und zu skalieren, dass alle Kommunen, Bürger:innen sowie Unternehmen in Deutschland von digitalen Lösungen profitieren können? Welche Rahmenbedingungen müssen geschaffen werden, um digitale Technologie in die Fläche zu bringen? Dazu gab es im Format „Spotlights“ vier Antworten in je drei Minuten aus unterschiedlichen Perspektiven. Es sprachen:

  • Oliver Gürtler, Mitglied der Geschäftsleitung, Microsoft Deutschland 
  • Kay Ruge, Stellv. Hauptgeschäftsführer, Deutscher Landkreistag 
  • Frederic Ufer, Geschäftsführer, Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten e. V. (VATM) 
  • Theresa Züger, Leiterin AI & Society Lab, Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft.

Was die Aussagen der Redner:innen einte war 1., dass wir einen Rückstand aufholen müssten, 2. dass es einen starken Digitalisierungswillen gäbe und 3. dass der Austausch anders und besser stattfinden müsse. Der Wettbewerb sei daher ein wichtiger und richtiger Schritt.

Und gewonnen haben...

Alle Gewinner-Kategorien wurden von Vertretern der Jury als Laudator:innen angekündigt, darunter Andreas Pfisterer (CEO Deutsche Glasfaser), Dr. Tina Müller (TLGG Consulting), Sven Butler (Leiter des Gigabitbüros des Bundes), Luise Ruge (Geschäftsführung Neuland 21) und Dr. Constantin Terton (ZDH).

Und gewonnen haben:

  • in der Kategorie Bildung: Die Wissenswerkstatt als digitaler Lernraum. Das Projekt bietet ganzjährig Workshops zu Programmiersprachen, computerunterstütztem Zeichnen, App-Programmierung oder Künstlicher Intelligenz an. Die Teilnahme ist stets kostenlos, um auch sozial Benachteiligten den Zugang zu MINT-Themen und zur Digitalisierung zu ermöglichen.

 

Das Team der Wissenswerkstatt Schweinfurt e.V. mit Laudator Andreas Pfisterer und Frank Krüger vom BMDV.
  • in der Kategorie Kultur & Soziales: bring together – Dein Match für ein neues Zuhause. Die digitale Matching-Plattform verbindet Menschen und passende gemeinschaftliche Wohnprojekte. Ziel ist es, die Vereinsamung in der Gesellschaft zu verringern und eine solidarische, nachhaltige Lebensweise zu stärken.
Karin Demming von bring-together mit Frank Krüger.
  • in der Kategorie Mobilität & Infrastruktur: Shuttle Modellregion Oberfranken (SMO). Im Vordergrund von SMO steht der Betrieb von sechs hochautomatisierten Shuttles. Das Ziel ist es, durch die Etablierung des Shuttle-Betriebs im ÖPNV, Forschungsfragen für einen fahrerlosen Betrieb zu erarbeiten.
Die Macherinnen und Macher von SMO bei der Preisverleihung.
Die Macherinnen und Macher von SMO mit Laudatorin Dr. Tina Müller und Frank Krüger bei der Preisverleihung.
  • In der Kategorie Smarte Kommune: Digitalstadt Ahaus.  Die Digitalstadt Ahaus ist ein Reallabor mit derzeit über 100 digitalen, vernetzten Angeboten für Bürgerinnen und Bürger. Sie alle setzen auf einer zentralen Plattform auf, mit dem Ziel, eine lebenswerte Innenstadt mit attraktiven Angeboten zu erhalten und leerstehende Flächen neu zu beleben.
Die Macher der Digitalstadt Ahaus mit Laudator Sven Butler und Frank Krüger.
  • in der Kategorie Verwaltung: Kompass Kalletal. Die „Integration Onboarding App“ Kompass Kalletal ist eine Responsive Web-App und bietet neu zugezogenen und geflüchteten Menschen erste Informationen zu Hilfsangeboten in zahlreichen Sprachen. So entlastet die App die Verwaltung.
Die Projektleiterinnen vom Kompass Kalletal mit Laudator Dr. Constantin Terton und Frank Krügerbei der Übergabe der Plakette und Urkunde.

Wir gratulieren allen Teilnehmer:innen des Wettbewerbs! Sie alle tragen mit ihren Innovationen dazu bei, dass die Digitalisierung in Deutschland weiter vorangetrieben wird und dass der ländliche Raum lebenswert bleibt und so eine digitale Teilhabe am kulturellen Leben ermöglicht wird.

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