Wearables sind digitale Alltagshelfer, die eng am Körper getragen werden. Viele von ihnen sammeln Daten und tracken Körperaktivitäten, um den Nutzern einen detailgetreuen Echtzeit-Einblick in ihre gesundheitliche Verfassung und Fitness zu bieten. Andere Wearables dienen vorrangig der Unterhaltung. Wir fassen zusammen, was hinter der Technologie steckt, liefern Beispiele für Wearables und beleuchten Funktionen, Vorteile, Risiken und mehr.
Inhaltsverzeichnis
1. Technologie und Beispiele: Was sind Wearables?
2. Anwendung und Funktionen von Wearables
3. Vor- und Nachteile von Fitnesstrackern und Co.
4. Fazit und Tipps zur Nutzung digitaler Hilfsmittel
Als Wearables – auch Wearable Computer – werden kleine Computersysteme bezeichnet, die der User während der Nutzung als Accessoire oder Kleidungsstück am Körper trägt. Diese Art der Anwendung ist charakteristisch und namensgebend für die Technologie – denn „wearable“ bedeutet übersetzt „tragbar“.
Optisch nehmen Wearables klassischerweise die Form eines Kleidungs- oder Schmuckstücks bzw. eines modischen Zubehörs an: egal, ob Uhr, Brille, Mütze, Armband, Ring oder Jacke. In Sachen Funktionalität unterscheiden sich die smarten Alltagshelfer aber von ihren modischen Geschwistern: Dafür sorgen Sensoren sowie andere Hard- und Software-Komponenten im Inneren, die das kleine Wearable zu einem komplexen digitalen System machen.
Die smarten Geräte erfassen Daten, messen Werte und tracken Funktionen und Aktivitäten. Auch die Analyse, Auswertung und Dokumentation der gesammelten Daten gehören zu den zentralen Funktionen von Wearables. Der Zugriff und auch die Einrichtung und weitere Einstellungen erfolgen meist über ein Smartphone, Tablet oder ein anderes technisches Gerät.
Wearables tragen maßgeblich zur Digitalisierung des Alltags bei und sind dem Internet der Dinge – auch Internet of Things oder kurz IoT – zuzuordnen. Sie sind ein Beispiel dafür, wie die direkte Mensch-Maschine-Interaktion aussehen und nicht zuletzt auch sinnbringend genutzt werden kann. Dafür arbeiten mehrere Fachgebiete Hand in Hand: Design, Elektrotechnik und Sensorik, Datenanalyse und Künstliche Intelligenz (KI).
Zu den bekanntesten Beispielen von Wearables zählen:
Während diese Wearables permanent weiterentwickelt werden, konzentrieren sich Forscher und Hersteller außerdem auf innovative Konzepte für smarte Kleidung und Accessoires – darunter:
Je nachdem, in welchem Anwendungsgebiet Wearables zum Einsatz kommen, unterscheiden sich ihre zentralen Funktionen und ihr Nutzen. Beim privaten Gebrauch lassen sich in erster Linie zwei Einsatzgebiete bzw. -zwecke unterscheiden, die im Fachjargon als Quantified Self und Human Enhancement bezeichnet werden. Die meisten Wearables sind einem der beiden Bereiche zuzuordnen.
Fitnesstracker wie Sportuhren, Ringe und ähnliche Geräte beherrschen je nach Leistungsumfang verschiedene Mess- und Analysefunktionen:
Viele dieser Funktionen dienen nicht allein dem Tracking der körperlichen Fitness, sondern eignen sich zum Beispiel auch, um die Schlafqualität zu tracken oder das Stresslevel zu bewerten und so Auskunft über die allgemeine Gesundheit und das Wohlbefinden zu geben.
Die Gesundheitsüberwachung per App kann zwar hilfreich sein, um die eigene Herzgesundheit und Sportlichkeit einzuschätzen, und ist je nach Sensorik in der Lage, Auffälligkeiten beim Puls oder gar Vorhofflimmern und Ähnliches zu registrieren. Sie ersetzt aber keinesfalls einen Arztbesuch oder professionelle Check-ups.
Smartwatches funktionieren ähnlich wie Fitnessarmbänder, können aber noch mehr. Neben den oben genannten Messfunktionen verfügen sie über Kommunikations– und Multimedia-Funktionen, die früher dem Smartphone vorbehalten waren.
So können Nutzer über die Smartwatch:
Während Fitnessarmbänder und Co. eher der Selbstüberwachung und damit einhergehend auch der Verbesserung der eigenen Gewohnheiten dienen, verfolgen Datenbrillen einen anderen Zweck. Sie eröffnen uns die Möglichkeit, reale Wahrnehmungen mit virtuellen Elementen anzureichern und so unsere Realität zu erweitern – Stichwort: Augmented Reality (AR). Hierfür durchlaufen die entsprechenden Wearables bei der Nutzung einen mehrstufigen Prozess, der sich je nach verbauter Hardware und Software unterscheidet:
Während der Einsatz von Smart Glasses für private Zwecke – abgesehen von AR-Brillen für Videospiele – aus Gründen der Wettbewerbsverzerrung und des Datenschutzes kontrovers diskutiert wird, bietet die Technologie vor allem für die Industrie großes Potenzial, beispielsweise für architektonische oder logistische Zwecke.
Auch für die Telemedizin sind tragbare digitale Geräte zur Erweiterung der körperlichen Funktionen interessant: zum Beispiel in Form von smarten Prothesen. So lassen sich Gesundheitsdaten sammeln, die eine lückenlose Gesundheitsüberwachung ermöglichen, während smarte Funktionen die Patienten im Alltag unterstützen.
Die Vorteile der kleinen digitalen Helfer hängen natürlich davon ab, welche Wearables man nutzt und wofür. Grundsätzlich gibt es aber durchaus gute Gründe, der Technologie eine Chance zu geben:
Mit Blick auf den Datenschutz sind Wearables kritisch zu beäugen, denn sie sammeln unzählige Daten. Wer sich gegen das Teilen personenbezogener Daten mit dem Hersteller entscheidet, muss damit auch auf viele nützliche Funktionen verzichten, da die Datenauswertung sowie individuelle Profile, Ziele und Fortschritte ohne persönliche Daten kaum möglich sind.
Auch bei der Datenübertragung vom Gerät zum Smartphone können Sicherheitsrisiken entstehen: Werden Daten über eine unverschlüsselte Verbindung übermittelt – zum Beispiel per Bluetooth oder über ein öffentliches WLAN-Netzwerk –, können Dritte leicht auf sensible Daten zugreifen und diese für ihre Zwecke verwenden.
Darüber hinaus spielt auch die Privatsphäre anderer Personen bei der Nutzung von Wearables keine unwesentliche Rolle: Datenbrillen können Gesichter erkennen und teilweise unerkannt Bilder und Videos aufzeichnen – zumindest in der Theorie. Fitnesstracker und Co. sind wiederum häufig per App mit den Geräten von Freunden verbunden. Das kann motivierend wirken, bedeutet aber auch, dass vernetzte Personen einen tiefen Einblick in die persönlichen Verhaltensmuster erhalten und andersherum.
Nicht zuletzt gibt es auch Bedenken hinsichtlich der digitalen Abhängigkeit. Smartwatches und andere Wearables sorgen – mehr noch als Smartphones allein – für eine ständige Erreichbarkeit und Verfügbarkeit des Internets. Das kann einerseits belastend sein, andererseits zu Ablenkungen führen – beispielsweise im Unterricht – und nicht zuletzt auch das eigenständige Denken negativ beeinflussen.
Digitale Accessoires wie Smartwatches, Sportuhren, Schlaf-Tracking-Ringe und AR-Brillen lassen sich einfach bedienen, liefern aufschlussreiche Informationen und können durchaus eine Bereicherung für den Alltag und die Arbeit darstellen. Gleichzeitig bergen sie aber, wie viele digitale Technologien, ein gewisses Sicherheitsrisiko.
Um die Gefahren, die sich in Sachen Datenschutz ergeben, zu minimieren, können Sie:
Achten Sie außerdem schon vor dem Kauf darauf, dass der Anbieter seriös ist sowie dass geltende Datenschutzstandards eingehalten werden. Prüfen Sie im selben Zuge auch, über welche Sensoren das Gerät verfügt, welche Funktionen es bietet und für welche Zwecke die gesammelten Daten verwendet werden.
Schreibe einen Kommentar