Medien berichten mittlerweile häufiger über Themen des ländlichen Raums, Bild: T. Wheathley/Unsplash
Leerstand muss nicht sein: Wenn das Umfeld und die Infrastruktur stimmen, ziehen Menschen auch in abgelegene Regionen. Drei Tipps zu Medienberichten über innovative Projekte – und diejenigen, die abseits der Städte ein Zuhause gefunden haben.
München, Berlin, Frankfurt: In den Großstädten explodieren die Mieten, Wohneigentum kann sich kaum jemand leisten. Ist das Leben auf dem Land eine Alternative? Und wenn ja, für wen? Das Rabiat-Reporterteam besucht die Kleinstadt Homberg/Efze, die mit dem „Summer of Pioneers“ kreative Städterinnen und Städter in die nordhessische Provinz lockt (ab 11:34). Das Angebot: günstiges Wohnen, Coworking-Spaces und schnelles Internet. Die Idee dahinter: dass die Unterschiede zwischen Stadt und Land im Zeitalter der Digitalisierung an Bedeutung verlieren. Im Beitrag aus der ARD-Mediathek berichten die Pioniere Christina und Julian von ihren Erfahrungen. Und Hombergs Bürgermeister sagt: „Man kann hier sehr gut leben für vergleichsweise geringes Geld. Die Entscheidung, die man dafür treffen muss, ist letzten Endes aufs Land zu ziehen. Und dass das gar nicht weh tut, wollen wir eben auch zeigen mit dem Projekt.“
Zur Reportage in der ARD-Mediathek
Alte Gemäuer erhalten, neue Bewohnerinnen und Bewohner dafür finden – das hat sich die Initiative Dorfschatz auf die Fahnen geschrieben. Der hessische Rundfunk zeigt im Film „Was tun gegen die Landflucht?“ Menschen im nordhessischen Gottsbüren, die mit Innovationsgeist gegen den Verfall ihres Dorfes kämpfen. Darunter etwa Heike Groß und David Gunson, die Leben ins marode Fachwerk bringen und in dem 800-Seelen-Örtchen ein englisches Pub eröffnen, inklusive modernen Gästezimmern: Man hofft auf Urlauber aus der Stadt, die Erholung in der Natur suchen. Für die beiden ist das Projekt auf dem Land eine Lebensaufgabe. „Wenn man sich zur Ruhe setzt, ist das Leben eigentlich vorbei“, sagt David Gunson.
Zum Video-Beitrag in der Mediathek der ARD.
Seit der Wiedervereinigung hat das mecklenburgische Dobbertin rund die Hälfte seiner Einwohnerinnen und Einwohner verloren. Doch das Wohnprojekt „Dorf im Dorf“ ist beliebt: Wenn das alte Eigenheim zu viel Arbeit macht, finden Ältere hier in barrierefreien Wohnungen ein neues Zuhause, und das zu fairen Mietspreisen. Besonders attraktiv ist das für Menschen, die seit Jahrzehnten in der Gegend verwurzelt sind und ihre Heimat nicht verlassen möchten. Mittlerweile ist sogar ein neues Gesundheitszentrum in Dobbertin in Planung. Und auch der Zusammenhalt stimmt im „Dorf im Dorf“: Die Bewohnerinnen und Bewohner passen aufeinander auf, schätzen die Gemeinschaft. „Da hat sich ein Spirit entwickelt“, sagt Prof. Henning Bombeck von der Universität Rostock im Beitrag des Deutschlandfunks. „Neue Menschen der älteren Generation kommen dann dazu, wenn sie sich wohlfühlen und das Dorf sie mit einer Nestwärmestrategie empfängt.“