Nie zu alt fürs Internet: Digitale Kompetenzen für Senioren - Digitales Bürgernetz

Fit fürs Internet: Beratungsangebote für Ältere

#Bildung 6. Dezember 2021

Johannes Diller tourt mit dem Infomobil des Digitalen Engels durch Deutschland und berät ältere Menschen, wie sie sich sicher online bewegen. © Deutschland sicher im Netz e.V.

Im Internet einkaufen, sich mit Online-Kursen fit halten oder mit den Enkeln chatten: Die Digitalisierung macht vieles leichter, auch für ältere Menschen. Doch manche und mancher benötigt dabei Unterstützung. Wir stellen einige Angebote vor

Digitaler Engel

„Dabei sein! Online im Alter“ – damit wirbt der Digitale Engel. Dahinter verbirgt sich ein mobiles Ratgeberteam von Deutschland sicher im Netz e.V. Mit einem weißen Infomobil sind die Digitalen Engel seit November 2019 quer durch Deutschland unterwegs. Zum Team gehören Monika Schirmer und Johannes Diller. Mit ihrem Bus steuern sie vor allem Kommunen im ländlichen Raum an, wo es sonst kein vergleichbares Angebot gibt. Dort stehen sie dann auf Marktplätzen oder besuchen Stadtbibliotheken, Mehrgenerationenhäuser, Seniorentreffs und Volkshochschulen, um über die Chancen und Möglichkeiten der Digitalisierung zu informieren. „Wir möchten älteren Menschen zeigen, wie digitale Medien ihren Alltag erleichtern und bereichern können“, sagt Johannes Diller und nennt ein Beispiel: So fällt es vielen älteren Menschen schwer, ihren Einkauf nach Hause zu schleppen. Eine Alternative ist es, Lebensmittel und Getränke online zu bestellen und sie liefern zu lassen – gerade dann, wenn der nächste Supermarkt nicht um die Ecke liegt.

Ein weißer Kleinbus der Organisation Digitaler Engel steht auf dem Standstreifen einer Landstraße. Im Hintergrund ist ein Dorf zu sehen.
Das Infomobil Digitaler Engel unterwegs - das Team steuert regelmäßig auch kleinere Gemeinden an. © Deutschland sicher im Netz e.V.

„Wir möchten älteren Menschen zeigen, wie digitale Medien ihren Alltag erleichtern und bereichern können.“

Von Smart Home bis Online-Schach

Die Digitalen Engel beraten persönlich und vor Ort. Sie unterstützen bei der Wahl eines geeigneten Smartphones oder Tablets und erklären älteren Menschen, wie sie eine App installieren, eine Sprachnachricht verschicken, ihre Reise online buchen oder sich ein Benutzerkonto mit einem sicheren Passwort anlegen. Oder wie sie mit den Enkeln chatten – das ist für viele interessant, deren Familien weiter weg leben. Das Wissen und die Kenntnisse sind ganz unterschiedlich, stellt Johannes Diller in den Gesprächen immer wieder fest. „Manche sind sehr fit und bewegen sich sicher im Netz. Andere sind unsicher und fürchten, etwas falsch zu machen oder zu viele Daten von sich preiszugeben, wenn sie beispielsweise online bezahlen. Diese Angst wollen wir ihnen nehmen.“ Die Digitalen Engel informieren zu vielen verschiedenen Themen, zeigen, wie Online-Angebote auch Teilhabe ermöglichen, den Horizont erweitern. Dazu gehört auch, wie man online Schach spielen kann, wenn es vor Ort keine Mitspieler gibt, wie man das eigene Zuhause zum Smart Home macht oder den digitalen Nachlass regelt. In einem Online-Tagebuch berichten sie von ihren Erlebnissen während der Tour durch Stadt und Land. Mittlerweile kommt der Digitale Engel auch per Zoom zu Veranstaltungen von Vereinen oder Mehrgenerationenhäusern, interessierte Organisationen können sich direkt ans Team wenden. Hier finden Sie den Digitalen Engel im Netz.

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Wissensdurstig.de

Unter dem Motto „Nie zu alt fürs Internet“ richtet sich „Wissensdurstig“ an Seniorinnen und Senioren. Das Internetportal bietet viele Tipps und Informationen zu den Themen Digitalisierung, Lernen und Bildung im Alter. Anbieter von Kursen können sich dort anmelden und ihre Angebote, die kostengünstig sein sollten, online eintragen. Ältere Menschen finden mit wenigen Klicks das passende Angebot in ihrer Nähe. Wissensdurstig ist ein Portal der BAGSO – Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen e.V. und gehört zur Servicestelle „Digitalisierung und Bildung für ältere Menschen“. Das Ziel ist, älteren Menschen gesellschaftliche Teilhabe und ein selbstbestimmtes Leben über den Zugang zu Bildung und Digitalisierung zu ermöglichen. Laut Digital-Index 2020/2021 nutzen von den über 70-Jährigen nur 52 Prozent das Internet. Eine große gesellschaftliche Gruppe wird damit von Online-Angeboten nicht erreicht. Hier finden Sie das Wissensdurstig-Portal.

DigitalPakt Alter

Älteren Menschen fehlt es häufig nicht nur an Wissen und Unterstützung, um am digitalen Leben teilzunehmen, sondern auch an Geld für die notwendigen Geräte. Deshalb wurde 2021 der DigitalPakt Alter gestartet, der von einem breiten gesellschaftlichen Bündnis getragen wird. Zunächst werden 100 sogenannte Erfahrungsorte gefördert, um die digitale Kompetenz der älteren Menschen zu verbessern und ihnen den persönlichen Nutzen von digitalen Diensten in ihrem Lebensumfeld aufzuzeigen. Der Blick richtet sich auf die Bereiche Wohnen, Mobilität, soziale Integration, Gesundheit, Pflege, Sozialraum und Quartier. Langfristig soll es in jeder Kommune ein geeignetes Angebot für Ältere geben, damit sie sich fit fürs Internet machen können. Hier erfahren Sie mehr über den DigitalPakt Alter.

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