Weihnachten 2018: Wieder einmal ein Datenskandal bei Amazon. Wieder geht es um den Sprachassistenten Alexa. Ein Kunde erhielt auf Anfrage von Amazon eine Datei mit Hunderten von Tonaufzeichnungen des Sprachassistenten – doch die gehörten nicht ihm, sondern einem anderen Nutzer. Datenskandale wie diese kommen bei Alexa und Co. beinahe wöchentlich vor. Die Frage: Können lokale Speicher auf den Geräten das Datenproblem wirklich lösen?
Zukünftig sind alle Geräte im Haus miteinander vernetzt – die Kaffeemaschine mit dem Lichtschalter, der Lichtschalter mit dem Fernseher und alles zusammen mit dem Internet. Per Sprachbefehl befehlen wir Alexa oder Google Assistant welche Serie auf dem Fernseher läuft oder wann der Kaffee gebrüht werden soll. Dabei speichern die Sprachassistenten jeden Befehl und jedes Hintergrundgeräusch in der Cloud – und Amazon und Co. profitieren sogar davon, da sie die Daten auswerten und so den Service verbessern. Datenschutz sieht anders aus. Deshalb arbeiten IT-Experten mittlerweile an lokalen Speichern, die die Daten an Ort und Stelle verarbeiten und analysieren. Die Lösung: Edge Computing.
Daten werden nicht mehr weitergereicht
Edge Computing funktioniert über lokale Speicher auf den Geräten, in denen die Daten gespeichert werden. So werden die persönlichen Inhalte nicht mehr an die Cloud-Speicher von Konzernen geschickt, sondern bleiben schön im eigenen Zuhause. Ersetzt also Cloud Computing bald Alexa? Nein, denn eher wird Cloud Computing die Sprachassistenten ergänzen und sicherer machen. Informationen filtern und nur das Nötigste an die Cloud schicken – alleine das wäre schon ein großer Fortschritt für den Datenschutz.
Wie sieht Edge Computing aus?
Gerade für Unternehmen wird Edge Computing in den nächsten Jahren immer wichtiger. Experten gehen davon aus, dass die Datenmenge bis 2025 auf über 175 Milliarden Terrabytes ansteigen wird. Zum Vergleich: Aktuell sind es noch 33 Milliarden. Damit Unternehmen effizient arbeiten können, brauchen sie die Datenanalyse direkt vor Ort und jederzeit griffbereit. So werden Reaktionszeiten minimiert und die Sicherheit erhöht, da die Daten selbst überwacht werden können. So ist Edge Computing bereits heute etwa beim autonomen Fahren integriert. Selbstfahrende Autos können nur so Daten in Echtzeit auswerten und Unfälle verhindern.
So werden nicht nur Leben, sondern auch Daten gerettet – zum Vorteil für uns alle