Ob Netflix oder Video-Konferenz: Voraussetzung ist ein stabiles WLAN-Netz. © Getty Images
35 Stellplätze bietet der Wohnmobilpark Vulkaneifel in Rheinland-Pfalz. Der Maare-Mosel-Radweg führt direkt daran vorbei, auf zahlreichen Wanderwegen kann man die Vulkaneifel erkunden und das Schalkenmehrener Maar, entstanden vor rund 20.000 bis 30.000 Jahren durch vulkanische Aktivität, lädt im Sommer zum Baden ein. Natur und Erholung gibt es also reichlich, gleichzeitig wartet der 2020 eröffnete Wohnmobilpark Vulkaneifel mit modernster Technik auf. Jonas Butzen, der zusammen mit seiner Mutter und seinem Bruder den Platz betreibt, spricht im Interview darüber, was smart Camping bedeutet und welche Vorteile es mit sich bringt.
Herr Butzen, promobil, das nach eigenen Angaben größte Online-Portal für Wohnmobile und Reisemobile, hat Ihren Platz bereits mehrfach ausgezeichnet – zuletzt im Dezember 2022 unter dem Titel „Stellplatz des Monats in Rheinland-Pfalz“. Hervorgehoben wird die moderne Technik. Was genau bieten Sie Ihren Gästen?
Im Prinzip läuft bei uns alles digital. Das beginnt bei der Ankunft der Gäste. Eine Kamera erfasst das Kennzeichen des Fahrzeugs, anschließend können sich die Reisenden an einem Terminal mit ihrem Kennzeichnen anmelden – und das rund um die Uhr. Sie geben die geplante Aufenthaltsdauer ein, buchen mit ihrer EC- oder Kreditkarte ein Guthaben und bekommen dafür eine Camp-Card. Diese verschafft unseren Gästen Zugang zum W-Lan, zu Toiletten und Duschen und ermöglicht die verbrauchsabhängige Abrechnung von Strom und Wasser. Das ist transparent, fair und fördert ein ressourcenschonendes Verhalten. Außerdem gibt es auf dem Platz noch einen Food-Automaten, unter anderem mit lokalen Produkten. All das kommt bei unseren Kunden gut an.
Benötigen Sie überhaupt noch Personal auf dem Platz?
Tatsächlich kaum. Das war uns auch wichtig, um schnell rentabel wirtschaften zu können. Wir selbst haben keine Zeit, ständig vor Ort zu sein, da wir den Platz im Nebenerwerb betreiben und im normalen Alltag anderen Berufen nachgehen. Natürlich beschäftigen wir Reinigungskräfte vor Ort.
Mit W-Lan und der Möglichkeit, digital zu bezahlen, bieten Sie zwei Ausstattungsmerkmale, die laut einer Umfrage bei der Auswahl eines Campingplatzes eine zentrale Rolle spielen. Auch Online-Reservierungen gehören laut der Umfrage dazu. Wie sieht es damit bei Ihnen aus?
Diese Möglichkeit bieten wir derzeit nicht. Eigentlich passt sie auch nicht zur Idee von Flexibilität und Freiheit, mit der viele Wohnmobilisten unterwegs sind. Reisende können auf unserer Website jederzeit sehen, wir viele Stellplätze frei sind und entsprechend entscheiden, ob sie uns ansteuern oder nicht. Einmal vor Ort können sie jeden Tag neu entscheiden, ob sie noch einen weiteren bleiben möchten oder nicht. Wäre ihr Platz reserviert, ginge das nicht.
Inwiefern profitieren umliegende Gemeinden von modernen Camping- und Stellplätzen wie Ihrem?
Ob modern oder nicht so modern: Camping- und Stellplätze bringen auf jeden Fall Umsatz in die Gemeinden. Die Gäste gehen in Supermärkte und Restaurants, sie nutzen Freizeit- und Unterhaltungsangebote.
2023 planen Sie, einen Wohnmobilpark in Daun zu eröffnen. Welche Erkenntnisse nehmen Sie aus Schalkenmehren mit?
Wichtig ist uns, dass wir von Anfang an ans Glasfasernetz angeschlossen sein werden. Das war in Schalkenmehren leider nicht möglich. Wir hoffen, dass wir das bald hinbekommen. Denn nur mit der entsprechenden Breitbandkapazität können wir stabiles WLAN garantieren. Für Wohnmobilisten, die zum Beispiel mobil arbeiten möchten, ist das eine wichtige Voraussetzung.
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