Gute Beispiele gesucht? Viele Kommunen auf dem Land arbeiten bereits an digitalen Projekten © Unsplash/ Andreas Gucklhorn
Deutschland wird digitaler, und das sieht man – zum Beispiel an der großen Anzahl erfolgreicher kommunaler Projekte auch abseits der Metropolen. Wer sich online informieren möchte und gute Beispiele für die Digitalisierung auf dem Land sucht, wird hier fündig. Fünf Linktipps.
Wie digitale Lösungen die Lebensqualität in Kommunen verbessern, zeigen die Best Practice, die die Bertelsmann Stiftung unter dem Schlagwort „Smart Country“ übersichtlich aufbereitet hat. Von der Leerstandsafari bis zur Seniorenwohnung, die den Blutdruck misst, sind viele Beispiele aus Deutschland und dem Ausland mit kleinen Steckbriefen aufgelistet, thematisch reicht die Bandbreite von Mobilität und E-Health über Wirtschaftsförderung und Bürgerbeteiligung bis hin zu digitaler Verwaltung und Open-Data-Anwendungen. Einige der Projekte finden sich auch hier im Digitalen Bürgernetz, wie der Dorfladen in Remmesweiler oder der Verstehbahnhof in Fürstenberg.
Viele hessische Kommunen setzen auf die Digitalisierung und planen und realisieren unter dem Dach Smarte Region Hessen konkrete Projekte – welche genau, zeigt die wachsende Datenbank von “Digitales Hessen”. Ziel ist es, dass andere Gemeinden von den Erfahrungen profitieren können. Gelistet sind große und kleine Ideen aus kommunalen Handlungsfeldern wie Beteiligung, Mobilität, Soziales oder Umwelt, darunter das Modellprojekt Smarte Infrastruktur Straßenbeleuchtung aus Hattersheim, das QuarZ Quartiersprojekt aus Rüsselsheim oder der Mängelmelder Darmstadt. Die Einträge lassen sich nach Sektor und nach Kommune filtern.
Wie gelingt die Digitalisierung in Niedersachsen? Das zeigt die Datenbank des Niedersächsischen Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung. Präsentiert werden dort alle Projekte, die das Ministerium seit 2019 als „Digitaler Ort Niedersachsen“ ausgezeichnet hat, zum Beispiel das Zentrum für digitale Innovationen Niedersachsen, ZDIN, der zunehmend digital arbeitende Tourismusverein Altes Land e.V. oder der Campus 4.0 der Polizeiakademie Niedersachsen. Viele der Beispiele sind auch für Kommunen interessant, etwa die Gemeinde Gleichen, „die erste digitale Gemeinde Niedersachsens“, oder der digitale Marktplatz des Flecken Bovenden. Um die Auszeichnung können sich Schulen und Forschungseinrichtungen, Startups, KMU, Industrie- und Handwerksbetriebe sowie weitere Institutionen bewerben.
2021 hat das Bayerische Digitalministerium beim Wettbewerb „Kommunal? Digital!“ inspirierende Ideen ausgezeichnet, die das Leben in den Städten und Gemeinden erleichtern. Alle sind serviceorientiert und an die Anforderungen der Bürgerinnen und Bürger ausgerichtet – und sie machen die Digitalisierung erlebbar. Die Einreichungen sind in ausführlichen Steckbriefen beschrieben und über die nach Regierungsbezirken strukturierte Bewerberliste abrufbar, vom effizienten Winterdienst bis zum digitalen Archiv, vom intelligenten Parkleitsystem bis zum sensorgesteuerten Wässern von Straßenbäumen.
Wie profitieren kleine und mittelständische Unternehmen von schnellen Leitungen, welche Ideen haben sie für die Digitalisierung? Das zeigt die Liste der Praxisbeispiele, die das Mittelstand-Digital-Netzwerk hier nach Regionen geordnet aufführt. Vertreten sind KMU, Handwerks- und Industriebetriebe aus verschiedenen Branchen, etliche davon aus dem ländlichen Raum abseits der Metropolen. Ihre Projekte reichen vom digitalen Datenmanagement über automatisierte Prozesse bis hin zum Einsatz Künstlicher Intelligenz. Alle Projekte wurden von einem der regionalen Mittelstand-Digital-Kompetenzzentren begleitet
Noch mehr kommunale Ideen finden sich im Smart City Navigator der Initiative Stadt.Land.Digital des Bundeswirtschaftsministeriums, den wir hier im Digitalen Bürgernetz vorgestellt haben. Eine weitere Inspirationsquelle ist das Netz der Regionen, das Akteurinnen und Akteure verbindet, die den ländlichen Raum nachhaltig stärken wollen. Hier geht es zum Beitrag.