Der digitale Krankenschein revolutioniert die Art und Weise, wie Krankmeldungen übermittelt werden. Statt eines handschriftlichen Dokuments erhalten Arbeitnehmer und Schüler bei einer Krankschreibung nun eine digitale Bescheinigung, die viele Vorteile bietet. Doch wie funktioniert der digitale Krankenschein genau, und wie können Sie ihn effektiv nutzen? Hier erfahren Sie alles Wichtige über die Funktionsweise, den Abruf und die Übermittlung des digitalen Krankenscheins. Zudem erklären wir, ab wann der digitale Krankenschein verpflichtend ist.
Inhaltsverzeichnis
1. Digitaler Krankenschein: So funktioniert er
2. Den digitalen Krankenschein abrufen
3. Der digitale Krankenschein für die Schule
4. Besonderheiten bei Kinderkrankengeld und Folgebescheinigungen
5. eAU: Verpflichtung und gesetzliche Regelungen
Der digitale Krankenschein ist eine moderne Alternative zur herkömmlichen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung in Papierform. Die digitale Bescheinigung ermöglicht es, Krankmeldungen von der Arztpraxis elektronisch an den Arbeitgeber zu übermitteln, wodurch der Prozess deutlich vereinfacht wird. Im Gegensatz zur traditionellen Papierform müssen Arbeitnehmer bei Arbeitsunfähigkeit keine physischen Dokumente mehr einreichen. Stattdessen übermitteln Ärzte und Ärztinnen die Krankmeldung direkt an die Krankenkasse, die diese wiederum digital an den Arbeitgeber weiterleitet. Der Versicherte muss lediglich den Arbeitgeber über die Krankschreibung informieren. Diese nahtlose Übertragung reduziert nicht nur den Verwaltungsaufwand, sondern auch das Risiko von Fehlern und Verzögerungen.
Darüber hinaus profitieren auch privatversicherte Personen von diesem System, da sie ebenfalls die Möglichkeit haben, ihren Krankenschein digital abzurufen und zu verwalten.
Das Abrufen des digitalen Krankenscheins ist für Arbeitnehmer einfach und unkompliziert. Sobald der Arzt oder die Ärztin die Arbeitsunfähigkeit festgestellt und die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) übermittelt hat, wird der digitale Krankenschein bei der zuständigen Krankenkasse gespeichert.
Wie Sie Ihren digitalen Krankenschein abrufen:
Wie Arbeitgeber den digitalen Krankenschein erhalten:
Arbeitgeber können die eAU über das digitale Abrufsystem der Krankenkassen einsehen und verarbeiten. Das bedeutet, dass die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung direkt in das Lohnabrechnungssystem des Unternehmens integriert werden kann, ohne dass zusätzliche Schritte erforderlich sind.
Auch Schüler und Eltern profitieren vom digitalen Krankenschein. Wird ein Schüler krankgeschrieben, kann die digitale Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung von Arztpraxen an Schulen und andere Bildungseinrichtungen weitergegeben werden. Eltern haben so die Möglichkeit, die Krankmeldung ihres Kindes unkompliziert der Schule vorzulegen, was besonders bei längeren Fehlzeiten hilfreich ist. Der digitale Prozess minimiert den Papierkram und sorgt dafür, dass Krankschreibungen schnell und ohne Verzögerung an die jeweilige Schule weitergeleitet werden können.
Falls Sie aufgrund der Erkrankung eines Kindes Anspruch auf Krankengeld haben, können Sie den digitalen Krankenschein ebenfalls verwenden, um die Krankmeldung bei der Krankenkasse und dem Arbeitgeber einzureichen. Auch Folgebescheinigungen, die bei längeren Erkrankungen erforderlich sind, werden digital übermittelt und automatisch verarbeitet. Das macht den gesamten Prozess sowohl für Arbeitnehmer als auch für Arbeitgeber effizienter und transparenter.
Mit der Einführung des digitalen Krankenscheins wurden auch neue gesetzliche Regelungen geschaffen, die die Nutzung dieser Technologie verpflichtend machen. Diese Regelungen sollen sicherstellen, dass der Übergang zur elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) reibungslos verläuft und alle Beteiligten von den Vorteilen der Digitalisierung profitieren.
Seit dem 1. Januar 2023 ist der digitale Krankenschein in Deutschland für alle gesetzlich versicherten Arbeitnehmer verpflichtend. Das bedeutet, dass Ärzte keine Papierbescheinigungen mehr ausstellen, sondern die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung direkt elektronisch an die Krankenkassen übermitteln. Arbeitgeber sind seitdem ebenfalls verpflichtet, die eAU über die digitalen Schnittstellen der Krankenkassen abzurufen und in ihre Systeme zu integrieren.
Trotz der gesetzlichen Verpflichtung zur Nutzung der eAU kann es vorkommen, dass ein Arbeitgeber noch auf eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung in Papierform besteht. In solchen Fällen sollten Sie den Arbeitgeber auf die geltenden gesetzlichen Regelungen hinweisen. Falls dennoch eine Papierbescheinigung erforderlich ist, können Sie diese bei Bedarf von Ihrem Arzt als zusätzlichen Ausdruck anfordern.
Für privatversicherte Personen und bestimmte Sonderfälle wie bei einer telefonischen Krankschreibung gelten teilweise abweichende Regelungen. Privatversicherte erhalten in der Regel weiterhin eine Papierbescheinigung, die sie selbst an den Arbeitgeber weiterleiten müssen. Einige private Krankenversicherer bieten jedoch ebenfalls digitale Lösungen an, die ähnlich wie die eAU funktionieren. Diese gesetzlichen Regelungen stellen sicher, dass der digitale Krankenschein flächendeckend eingeführt und genutzt wird, um den Krankmeldeprozess für alle Beteiligten effizienter zu gestalten.