Hört man Freunde, Familie oder Bekannte über den sogenannten „bundesweiten Digitaltag“ sprechen, fallen oftmals Begriffe wie assistive Technologie, digitale Inklusion oder die digitale Teilhabe. Für jemanden, der sich mit dem Digitaltag nicht auskennt und bei den genannten Begriffen nur an böhmische Dörfer denkt, versuchen wir ein bisschen Klarheit zu schaffen.
Digitale Inklusion ist nicht jedem auf Anhieb ein Begriff und hat dennoch viel mehr Aufmerksamkeit verdient. Um die Begrifflichkeiten direkt zu Anfang zu klären ist es wichtig zu verstehen, was diese Art der „Inklusion“ überhaupt bedeutet. In diesem Zusammenhang steht sie für Menschen, die durch den erhöhten Grad der Digitalisierung benachteiligt werden. Hierbei steht im Fokus, dass diese benachteiligten Menschen, also Personen mit Beeinträchtigungen, Behinderungen, aus bildungsfernen Schichten oder ältere Menschen, durch die Digitalisierung Ausschluss aus dem täglichen Leben erfahren könnten. Hierbei kommt die digitale Teilhabe ins Spiel. Die digitale Teilhabe ist eine moderne Kommunikationstechnik, die digital benachteiligten Menschen eine selbstständigere Lebensführung ermöglichen soll. Vorteile und Chancen der digitalen Teilhabe werden natürlich auch am bundesweiten Digitaltag rege diskutiert.
Im Atemzug der digitalen Teilhabe fällt oftmals auch der Begriff assistive Technologie. Assistive Technologien oder oftmals auch assistierende Technologien genannt, sind Sammelbegriffe für generelle technische Hilfsmittel, die benachteiligte Menschen z.B. mit Behinderung bei der alltäglichen Lebensführung unterstützen sollen. Ein Beispiel dafür ist der Screenreader. Ein Screenreader ist eine Software, die es schafft bestimmte Bildschirminhalte zu erfassen und durch eine Sprachausgabe oder Zeichenvergrößerung blinden oder sehbehinderten Personen zur Verfügung zu stellen.
Natürlich gibt es für die oben genannten Themen, wie die digitale Inklusion, bereits Lösungsansätze und Konzepte zur Verbesserung der Integration in der digitalen Teilhabe.
Damit die digitale Inklusion überhaupt eine Chance hat etwas zu verbessern, müssen die Anliegen, Probleme und Ängste der Menschen die aktuell benachteiligt werden in den Fokus gerückt werden.
Fragen die sich gestellt werden müssen sind: An welchen konkreten Schnittstellen können wir ansetzen? Und wie? Und dabei reicht es nicht ausschließlich assistive Technologien einzusetzen, um wirklich nachhaltig eine positive Veränderung zu erhalten. Die digitale Teilhabe und die digitale Inklusion spielen sich auf vier Ebenen ab.
Zugang zum Internet, Smartphones/Tablets
z.B. Screenreader
z.B. Verständnis für Prozesse, Bewertung von Informationen und Entscheidungen
z.B. Handlungsspielraum der durch digitale Abläufe verbessert werden kann
Spannend zu diesem Thema sind auch die Gedanken der Gesellschaft.
Viele Menschen sind sich einig, dass es in erster Linie darum geht, Haltung zu zeigen. Auf die Frage hin „Was bedeutet (digitale) Inklusion für Sie?“ wurde schnell deutlich, dass es um Chancengleichheit in allen Hinsichten geht. Es sollen alle an allem teilnehmen können, uneingeschränkt und ohne Barrieren. Nicht nur Menschen mit Behinderung, sondern auch Senioren, Menschen mit Migrationshintergrund oder mit anderer sexueller Orientierung. Benachteiligte Menschen müssen aber nicht immer eine geistige oder körperliche Behinderung haben, sondern können auch Menschen sein, die in ländlichen Gebieten fern von Ballungsräumen leben und dadurch diese Abgeschiedenheit Ausschluss erfahren. Alle gehören dazu und können an unserer Gesellschaft teilhaben und wir müssen ihre Bedürfnisse ernst nehmen. Es muss ersichtlicher werden, dass die Politik auf die Wünsche von Menschen mit Behinderung eingeht. Am Ende muss für die digitale Teilhabe eine technische Grundvoraussetzung mit Hilfe von assistiver Technologien geschaffen werden, die die vorhandenen Barrieren abbaut. Aber auch die flächendeckende digitale Infrastruktur trägt dazu bei. Nur wenn zukunftsfähige Breitbandanschlüsse überall zugänglich gemacht werden, kann die digitale Teilhabe erfolgreich sein.
Für die Zukunft in Deutschland und in aller Welt muss eins sicher sein. Der digitale Fortschritt muss für alle Menschen zugänglich sein. Es muss Möglichkeiten und Chancen geben, Personen mit Beeinträchtigungen, Behinderungen, bildungsfernen Schichten durch die digitale Teilhabe, assistiver Technologien und dem jährlichen Digitaltag an der immer fortschreitenden Digitalisierung teilhaben zu lassen.