Gamer Slang verstehen: Leitfaden | Deutsche Glasfaser

Gamer Slang für Eltern: So verstehen Sie die Gaming-Welt

Service 30. August 2024

„WTF Bro, der hat doch ganz offensichtlich ESP und Wallhack an!“ – Sie kommen nach Hause, Ihr Teenager sitzt am PC und Sie verstehen mal wieder nur Bahnhof? Gaming-Sprache nimmt eine wichtige Rolle in der Kommunikation zwischen Gamern ein. Denn oft ist es wichtig, schnell und effizient Informationen auszutauschen, um im besten Fall das Spiel zu gewinnen. Außenstehende verstehen diese Sprache oft nicht. Damit sie aber etwas zugänglicher wird, haben wir hier die gängigsten Begriffe aus dem Gamer Slang zusammengetragen und erklären ihre Bedeutung.


Inhaltsverzeichnis

1. Was ist Gaming-Sprache?

2. Was Eltern beachten sollten

3. Gamer Slang verstehen: die Spiele selbst

4. Gaming-Sprache: wie Spieler sich selbst bezeichnen

5. Gaming-Glossar: Abkürzungen und Fachbegriffe

6. Gamer Slang verstehen


Was ist Gaming-Sprache?

Neben verschiedenen Landessprachen und Dialekten prägen vor allem auch die Kreise, in denen Jugendliche sich bewegen, deren Sprache und Ausdrucksweise. Wer in seiner Freizeit Videospiele zockt, nutzt oft einen bestimmten Gamer Slang. Diese ganz spezifische Ausdrucksweise dient einerseits der schnellen und effizienten Kommunikation unter Gamern – denn schneller Austausch von Informationen ist im Spiel oft kriegsentscheidend. Andererseits schafft die Gaming-Sprache auch Identität und ein Gemeinschaftsgefühl: Mit ihrem Slang zeigen Gamer, dass sie Teil einer bestimmten Gruppe sind. Sie können Gleichgesinnte an ihrer Ausdrucksweise erkennen und wissen mitunter schon nach einem kurzen Wortwechsel, wie der andere drauf ist.

Was Eltern beachten sollten

Wenn Ihre Kinder Gamer-Sprache verwenden, ist das zunächst einmal kein Grund zur Sorge. Denn in der Regel ist dieser Slang lediglich eine Ergänzung zur regulären Ausdrucksweise, die in der Schule und später im Arbeitskontext verwendet wird. Das bedeutet, dass die Verwendung von Gamer Slang die Sprache Ihres Kindes für gewöhnlich nicht verschlechtert. Auch wenn das Kind mit seinen Freunden für Außenstehende völlig unverständlich spricht, kann es in anderen Kontexten zu einer angemessenen Ausdrucksweise zurückfinden.

Dennoch ist es eine gute Idee, sich Begriffe aus der Gaming-Sprache einmal gemeinsam anzuschauen. Denn im Gamer Slang finden sich oft auch Ausdrücke, die beleidigenden Charakter haben. Kinder und Jugendliche übernehmen solche Begriffe oft unreflektiert und verwenden sie selbst, ohne über die Bedeutung nachzudenken. Hier kann es helfen, dem Kind oder Jugendlichen die Bedeutung genau zu erklären und darauf hinzuweisen, warum manche Begriffe problematisch sind.

Gamer Slang verstehen: die Spiele selbst

In der Online-Welt gibt es zahlreiche verschiedene Arten von Spielen, die in Genres eingeteilt werden. Wer selbst nicht zockt, versteht meist schon nicht, was die Abkürzungen für die verschiedenen Genres bedeuten. Hier gibt es einen Überblick:

  • FPS: Die Abkürzung steht für First-Person-Shooter. Damit sind Spiele gemeint, die aus der Ego-Perspektive gespielt werden. Oft sieht man als Spieler nur die Hände und gegebenenfalls die Unterarme des eigenen Spielcharakters, der meist eine Waffe hält. Beliebte First-Person-Shooter-Spiele sind zum Beispiel Call of Duty, Battlefield und Doom.
  • RPG: Role-Playing-Games sind Spiele, bei denen man über längere Zeit einen Charakter durch eine fiktive Welt führt und mit der Erledigung verschiedener Aufgaben Fertigkeitspunkte erhält, die wiederrum die Fähigkeiten des Charakters verbessern. Zudem gilt es in Role-Playing-Games oft Zutaten für Stärkungstränke zu sammeln sowie Ausrüstung und Waffen herzustellen. Diese Spiele finden oft in der Third-Person-Perspektive statt, sodass der Spieler seinem Charakter quasi über die Schulter guckt. Es gibt aber auch RPGs, die in der Ego-Perspektive gespielt werden. Beispiele für RPGs sind The Witcher, Fallout und Monster Hunter.
  • Indie-Games: Indie-Games sind auch bekannt als Independent Video Games und werden derzeit immer beliebter. Die Besonderheit dieser Spiele ist, dass sie ohne die finanzielle Unterstützung großer Publisher entwickelt werden. Diese Spiele setzen vorrangig auf Innovation sowie Spielspaß und achten weniger auf moderne Grafik. Beispiele für Indie-Games sind Minecraft, Undertale, Life is Strange und Stardew Valley.
  • Point-and-Click-Abenteuer: In den Anfängen der Videospiel-Ära waren Point-and-Click-Abenteuer besonders angesagt. Der Spieler steuert die Spielfigur durch Klicks auf den Bildschirm und versucht, verborgene Gegenstände und Rätsel aufzuspüren. Mit der Wiederbelebung des Indie-Gamings haben auch die Point-and-Click-Abenteuer erneut an Bedeutung gewonnen. Beispiele für Point-and-Click-Abenteuer sind Monkey Island und The Book of Unwritten Tales.
  • Strategiespiele: Vor allem auf dem PC sind Strategiespiele nahezu zeitlos beliebt. Als Anführer eines Volkes oder einer Armee baut der Spieler im Laufe der Zeit sein Reich immer weiter aus. Das Ziel besteht darin, eine funktionierende Wirtschaft zu etablieren und den Gegner zu bezwingen. Dazu kommen meist Aufgaben wie Ressourcensammlung, die Erkundung der Umgebung und taktische Kämpfe. Bei Strategiespielen wird zudem in Real Time Strategy Games und Turn Based Strategy Games unterschieden: Bei Echtzeit-Strategiespielen verläuft das Spiel kontinuierlich ohne Pause, während bei rundenbasierten Strategiespielen das Geschehen in Spielrunden unterteilt ist. Ähnlich einem Brettspiel kann der Spieler nur dann ins Geschehen eingreifen, wenn er an der Reihe ist. Beispiele für Strategiespiele sind die Anno-Reihe und Age of Empires.

Gaming-Sprache: wie Spieler sich selbst bezeichnen

Die Gamer-Sprache gibt einige Begriffe her, mit denen sich die Spieler selbst und untereinander bezeichnen. Hier ist eine Übersicht über gängige Bezeichnungen:

  • Noob: Jeder, der neu in die Gamingwelt eintaucht, wird zwangsläufig als Anfänger betrachtet. Als „Noob“ oder „Newbie“ werden diejenigen bezeichnet, die neu in einem Spiel sind und gelegentlich Fehler machen, die erfahrenen Spielern nach etwa 10 Stunden Spielzeit nicht mehr passieren sollten. Das kann dazu führen, dass man versehentlich seine Waffe abfeuert, anstatt eine Rauchgranate zu werfen, auf die das Team sehnsüchtig gewartet hat. Im Internet wird „Noob“ auch oft als Spott verwendet. Zum Beispiel, wenn ein erfahrener Spieler einen besonders dummen Fehler begeht, fällt im Sprachchat das Wort „Noob“.
  • Hardcore Gamer: Das Gegenteil eines Noobs ist der Hardcore Gamer. Er verbringt (fast) seine gesamte Freizeit mit Zocken und kann dadurch die Feinheiten und Mechaniken eines Spiels schnell erlernen und perfektionieren.
  • Pro Gamer: Ein Experte, der seinen Lebensunterhalt mit eSport bestreitet. Professionelle Spieler treten in verschiedenen Ligen mit zahlreichen Events gegeneinander an. Bekannte eSports-Ligen sind die ESL Pro League, Intel Extreme Masters und die ELEAGUE.
  • Casual Gamer: Die wohl größte Gruppe der Spieler sind die Casuals oder Gelegenheitsspieler. Sie verwenden einen relativ kleinen Teil ihrer Freizeit zum Zocken, möchten es aber nicht komplett aufgeben. Casual Gamer sind oft Erwachsene, die in ihrer Kindheit gerne Videospiele gespielt haben, aber aufgrund von Beruf und Familie kaum noch Zeit dafür finden.

Gaming-Glossar: Abkürzungen und Fachbegriffe

Der Gamer Slang wimmelt nur so von Abkürzungen, Anglizismen und Fachbegriffen – als Außenstehender kommt man da kaum mit. Um einen Einblick in die Gaming-Sprache zu erhalten, erklären wir jetzt die gängigsten Begriffe:

  • ADR steht für „Average Damage per Round“ und beschreibt, wie viel Schaden ein Charakter durchschnittlich pro Runde anrichtet.
  • AFK wird oft im Gaming-Chat benutzt. Die Abkürzung steht für „away from keyboard“ und bedeutet entsprechend, dass ein Spieler nicht mehr am Computer sitzt.
  • All in wird verwendet, wenn ein Spieler seinen gesamten Einsatz auf eine Karte setzt. Das tut er in der Regel nur, wenn die Erfolgschancen sehr groß sind.
  • Brb bedeutet „be right back“ und ist mit AFK vergleichbar – der Spieler informiert andere darüber, dass er kurz weg muss, aber bald wieder da ist.
  • Ein Bug ist ein Programmierfehler, die meist zu Fehlern im Spiel führen. Gelegentlich kann ein Bug aber auch dafür sorgen, dass das Spiel auf unvorhergesehene Art gespielt werden kann.
  • Camper gilt eher als Beleidigung. Als Camper wird ein Spieler bezeichnet, der sich vor allem in Shooter-Spielen die ganze Zeit an einem Ort versteckt und darauf wartet, andere Spieler aus dem Hinterhalt anzugreifen.
  • Cheater nutzen oft beispielsweise illegale Programme, um sich Vorteile gegenüber anderen Spielern zu verschaffen. Hier sind auch die Begriffe aus unserem Einleitungssatz zu verorten: ESP ist eine Art Sound Hack, mithilfe dessen Geräusche von anderen Spielern deutlich hörbar werden – der Nutzer von ESP verschafft sich also einen unfairen Vorteil, indem er anders als die Mitspieler hören kann, wo sich Gegner befinden. Wallhack ist das visuelle Pendant dazu: Der Spieler schummelt, indem er im Gegensatz zu anderen immer genau sieht, wo sich ein Gegner aufhält.
  • Dmg ist recht allgemein die Abkürzung für „damage“ und bedeutet Schaden. Eine Unterkategorie dazu ist auch DPS, was für „damage per second“ steht. DPS beschreibt den Schaden, den ein Spieler dem Gegner pro Sekunde zufügt.
  • EP/Exp oder auch XP sind experience points, also Erfahrungspunkte. Je mehr Erfahrungspunkte ein Spielcharakter sammelt, desto mehr Fähigkeiten erhält dieser Charakter.
  • ff ist die Abkürzung für „forfeit“ und meint, dass ein Spieler aufgibt.
  • FPS: Die Abkürzung für „Frames per Second“ gibt die Anzahl der Bilder pro Sekunde an, die auf dem Bildschirm angezeigt werden. Höhere FPS-Werte bedeuten in der Regel eine flüssigere und reaktionsfähigere Spielerfahrung.
  • FTW steht für „for the win“ und ist eine Art Schlachtruf, die gerne vor spielentscheidenden Aktionen verwendet wird. FTW gilt aber auch als Zustimmung für einen guten Schlachtplan.
  • gg steht für „good game“ und wird oft nach einem Spiel im Chat verwendet, um die gute Leistung des Teams hervorzuheben. Zudem wird gg auch als Verabschiedung nach einem Spiel verwendet. Ähnlich dazu ist auch gj, was für „good job“ steht.
  • Grinding: Das wiederholte Durchführen von bestimmten Aufgaben oder Kämpfen, um Erfahrungspunkte oder Ressourcen zu sammeln, um den Charakter oder die Ausrüstung zu verbessern.
  • HP steht für „health points”. Der Begriff steht für die Menge der Lebenspunkte, die ein Charakter im Spiel hat.
  • k oder kk ist die Abkürzung für Okay.
  • L2p ist die Abkürzung für „learn to play“ und grenzt an eine Beleidigung: Die Übersetzung „lerne zu spielen“ vermittelt dem angesprochenen Spieler, dass er schlecht spielt.
  • LFG: Die Abkürzung für „Looking for Group“ wird verwendet, um anzuzeigen, dass man auf der Suche nach Mitspielern für eine Gruppenaktivität ist.
  • Loot bezeichnet Gegenstände oder Belohnungen, die Spieler von besiegten Gegnern oder durch das Abschließen von Missionen erhalten.
  • MMO ist die Abkürzung für „Massively Multiplayer Online“. Der Begriff bezeichnet Spiele, in denen eine große Anzahl von Spielern gleichzeitig in einer virtuellen Welt interagiert – oft über das Internet.
  • NPC: Die Abkürzung für „Non-Playable Character“ bezeichnet Charaktere in einem Spiel, die vom Spieler nicht gesteuert werden können, sondern Teil der Spielwelt sind und mit denen der Spieler interagieren kann.
  • PvE ist die Abkürzung für „Player versus Environment“ und steht für das Spielerlebnis, in dem Spieler gegen computergesteuerte Feinde, Rätsel oder Herausforderungen kämpfen, anstatt direkt gegen andere Spieler anzutreten.
  • PvP: Die Abkürzung für „Player versus Player“ beschreibt Situationen, in denen Spieler direkt gegeneinander antreten, anstatt gegen KI-gesteuerte Charaktere oder Umgebungen.
  • Overpowered sind Inhalte eines Spiels, die zu stark und deshalb unausgewogen sind. Hier wird auch mit OP abgekürzt.
  • Eine Quest ist im Spiel eine Aufgabe, die der Spieler erfüllen muss. In vielen Spielen wird auch zwischen Haupt- und Neben-Quests unterschieden.
  • RNG: Abkürzung für „Random Number Generator“. Bezeichnet den Zufallszahlengenerator, der in Spielen verwendet wird, um unvorhersehbare Ereignisse oder Belohnungen zu erzeugen.
  • Respawn bezeichnet das Wiederauftauchen eines Charakters nach seinem Tod im Spiel, oft an einem vorher festgelegten Ort.
  • TPS: Abkürzung für „Third-Person Shooter“. Ähnlich wie ein FPS, aber die Spielansicht erfolgt aus einer dritten Person Perspektive, wodurch der Spieler seinen Charakter auf dem Bildschirm sehen kann.
  • Sandbox: Ein Spielmodus oder -stil, der den Spielern Freiheit gibt, die Spielwelt zu erkunden und ihre eigenen Ziele zu verfolgen, anstatt einem linearen Pfad zu folgen.
  • Skill ist das englische Wort für „Können“ – hiermit werden die Fähigkeiten bezeichnet, die im Laufe des Spiels erworben werden.
  • Streamer: Eine Person, die sich beim Spielen von Videospielen auf Plattformen wie Twitch oder YouTube live streamt, um Zuschauer zu unterhalten und mit ihnen zu interagieren.
  • Walkthrough: Eine Anleitung oder ein Leitfaden, der Spielern hilft, bestimmte Abschnitte eines Spiels zu meistern, Rätsel zu lösen oder Herausforderungen zu bewältigen.

Gamer Slang verstehen

Wir hoffen, dass Sie sich jetzt nicht mehr als absoluter „Noob“ fühlen, wenn es darum geht, die spezifische Sprache der Gamer zu verstehen. Womöglich haben Sie sogar ein paar wertvolle Skills erlangt, um sich mit Ihrem Nachwuchs angemessen über verschiedene Quests im RPG unterhalten zu können.

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