„Wir schaffen die Grundlage für schnelles Internet in ganz Deutschland bis 2018“, verkündete der ehemalige Verkehrsminister Alexander Dobrindt bei seinem Amtsantritt 2013. Knapp sechs Jahre später stellt sich die Frage: Hat er sein Wort gehalten?
Langsames Internet, wenig Fortschritt – der Ausbau vom Breitband kommt nur schleppend voran. Gerade auf dem Land haben viele Haushalte noch alte Leitungen, weil den Anbietern die Kosten zu hoch sind, Glasfaser zu verlegen.
Dabei sind mittlerweile viele Branchen auf schnelles Internet angewiesen. Zwei Beispiele zeigen dies besonders deutlich: E-Learning und E-Health.
Web-Kurse, bei denen Studenten nicht einmal das eigene Sofa verlassen müssen? Schon heute bieten viele Unis E-Learning an. Studenten können sich so das Lernen selbst einteilen und viele Vorlesungen sparen oder online ansehen – zumindest in der Theorie, denn oft verhindern langsame DSL-Leitungen, dass sich die Studierenden bereitgestellte (Live-)Videos oder Präsentationen ansehen können.
Im E-Health würden vor allem pflegebedürftige Patienten profitieren. Schon heute gibt es Unternehmen, die einen Video-Überwachungsservice für Alzheimer- oder andere Demenz-Patienten anbieten, doch die meisten Kunden sind auf langsame DSL-Leitungen angewiesen. Und das bringt für alle frustrierende Einschränkungen: Nur sehr unscharfe und schlecht aufgelöste Videos erreichen die Überwachungszentrale. Mit FTTH wäre eine hochauflösende Überwachung aller Wohnräume des Patienten möglich – und damit mehr Sicherheit und Lebensqualität für den Betroffenen.
Zuhause ist schnelles Internet vor allem dann wichtig, wenn viele Nutzer gleichzeitig online sind. Die Tochter simst über WhatsApp mit ihren Freunden oder schaut sich YouTube-Videos an, während ihr Bruder online mit seiner Community zockt und ihre Eltern sich via Streaming die neuesten Filme und Serien anschauen – das alles geht gleichzeitig nur ohne Stocken, wenn Breitband verfügbar ist.
Deshalb muss die Bundesregierung den Ausbau von Glasfaser beschleunigen, damit Deutschland im internationalen Vergleich nicht abgehängt wird – und damit der Frust in den Unternehmen und den privaten Haushalt nicht noch weiter steigt.
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