Kreativität ist ein vielschichtiges Phänomen. Meistens wird sie mit künstlerisch-kreativen Tätigkeiten wie Malen, Zeichnen oder Schreiben in Verbindung gebracht – alles Aktivitäten, die gemeinhin Ideen und Einfallsreichtum erfordern. Lange galten diese Fähigkeiten als angeborene Gabe, die man hatte oder nicht. Inzwischen ist klar: Kreativität ist lernbar und man kann sie trainieren. Digitale Tools und Hilfsmittel spielen eine immer größere Rolle, um Kreativität zu fördern – sowohl mit als auch ohne künstliche Intelligenz. Wie sich ganz konkret Kreativität fördern und trainieren lässt und welche Rolle digitale Tools oder analoge Techniken dabei spielen können, erklären wir in diesem Artikel.
Gemeinhin gelten insbesondere gestalterische Tätigkeiten wie Malen, Designen oder Schauspielern als kreativ. Doch auch Schwierigkeiten lassen sich mit kreativen Ansätzen zur Problemlösung angehen und beheben. Was genau ist also Kreativität? Dafür gibt es zahlreiche verschiedene Erklärungsansätze. Im Wesentlichen gilt Kreativität als die Fähigkeit, schöpferisch und fantasievoll zu denken und so Neues, Nützliches und sinnlich Erlebbares zu schaffen.
Genaugenommen handelt es sich bei Kreativität aber nicht nur um eine Fähigkeit, sondern gleich um eine ganze Reihe von Fähigkeiten, die zum Teil sehr verschieden sind. So hilft ein gewisses Maß an Kreativität zum Beispiel dabei,
Etwas allgemeiner gesagt, sind insbesondere Spontanität, Neugier, Originalität und spezielle Denkmuster wichtige Fähigkeiten für Kreativität.
Bei Kreativität handelt es sich somit in erster Linie um geistige Fähigkeiten, die erst einmal nichts damit zu haben, ob jemand malen oder ein Gedicht schreiben kann. Mithilfe kreativer Arbeitsmethoden und verschiedener Kreativitätstechniken lassen sich oft sogar Lösungen für gänzlich unkreative Aufgaben oder Problemstellungen finden. Das Wichtigste aber: Wie alle Fähigkeiten lässt sich auch die Kreativität fördern, erlernen und trainieren.
Dafür gibt es unzählige Methoden und kleinere Übungen, die sich im Alltag ganz einfach analog ausprobieren lassen. Sie alle zielen darauf ab, die oben genannten Fähigkeiten, zu fördern. Beispielsweise:
Am besten lässt sich Kreativität fördern, wenn man sie gezielt einsetzt. Beispielsweise im Arbeitsalltag in Form von Kreativitätstechniken wie Mindmapping oder Brainstorming. Dafür gibt es zahlreiche praktische digitale Tools.
Daneben gibt es unzählige digitale Anwendungen, um selbst gestalterisch aktiv zu werden und die eigene Kreativität zu fördern. So können Sie zum Beispiel einen Klingelton oder eine Foto-Collage erstellen, ein Emoji entwerfen oder eigene digitale Kunst erzeugen – für alles gibt es ein passendes digitales Tool. Immer häufiger macht die künstliche Intelligenz es uns noch leichter, kreativ zu sein. Einige spannende digitale Tools stellen wir im Folgenden kurz vor.
Canva ist ein kostenloses, digitales Online-Tool für Grafikdesign. Es bietet zahlreiche Vorlagen und Unterstützung bei der grafischen Gestaltung von Flyern, Logos, Einladungs- oder Baby-Karten und vielem mehr. Die Möglichkeiten sind unerschöpflich. Wer bisher noch wenig Erfahrung mit Grafikgestaltung hat, kann hier dank zahlreicher Hilfs- und Unterstützungsfunktionen der Kreativität und seinem Einfallsreichtum freien Lauf lassen. Eine kostenpflichtige Premiumversion erweitert die Möglichkeiten noch einmal deutlich. Für den Einstieg oder gelegentlichen Gebrauch ist die kostenlose Variante aber auf jeden Fall ausreichend.
Wer einen individuellen Klingelton für sein Smartphone erstellen möchte, kann sich mit unterschiedlichen Online-Tools kreativ ausleben. Moderne Smartphones nutzen als Klingelton MP3-Dateien. Um die passenden Sounds und Melodien zusammenzustellen, zu bearbeiten und zu schneiden, gibt es im Internet zahlreiche verschiedene MP3-Tools. Einige Tools wie zum Beispiel Melofania, Ringtonemaker oder Mp3Cut bieten spezielle Funktionen für Klingeltöne.
Miro ist ein sogenanntes Kollaborationstool, das ursprünglich für die digitale Zusammenarbeit von Teams gedacht ist. Es bietet vor allem ein digitales Whiteboard auf dem sich Bilder, Grafiken, Notizen und zahlreiche weitere Elemente frei zusammenstellen lassen. Das ist praktisch für Teams, aber auch für alle, die ihre kreativen Ideen sammeln, sortieren und ausbauen möchten. So lassen sich Ideen, Informationen, Inspirationen oder auch Entwürfe zusammentragen. Auf diese Weise geht keine Idee verloren und auch Konzepte für anspruchsvolle Kreativ-Projekte lassen sich so digital erstellen.
Texte und Bilder von einer KI erstellen zu lassen, ist nicht per se besonders kreativ. Die Tools lassen sich aber bei vielen kreativen Aufgaben als sehr nützliches Hilfsmittel einsetzen. Um mal eben ein paar Vorschläge für einen Textaufbau erstellen zu lassen oder einen Einstieg in ein schwieriges Thema zu finden, erweist sich ChatGPT als sehr nützlich. Auch für Verbesserungsvorschläge für einen bestehenden Text oder Textentwurf ist die künstliche Intelligenz gut zu gebrauchen. Analog lassen sich auch Tools wie zum Beispiel Midjourney zur Bildgestaltung einsetzen. So lassen sich etwa Ideen im Handumdrehen visualisieren. Für alle KI-Tools gilt außerdem: Sie sind noch lange nicht perfekt. Vor allem nicht auf Anhieb. Wer wirklich gute Ergebnisse mit KI-Tools erzielen möchte, muss durchaus sehr kreativ werden, um passende Prompts zu erstellen, gute von schlechten Ergebnissen zu unterscheiden und Versatzstücke richtig einzusetzen und zu kombinieren.
Kreativität lässt sich bereits im Kindesalter erlernen. Was nach Leistungsdruck klingt, bedeutet meistens einfach nur, den Kindern genügend Zeit und Raum zu geben, sich zu entfalten. Ausgefeilte Konzepte zur Kreativitätsförderung sind dabei im Privaten in der Regel nicht erforderlich. Fantasiereisen machen, Geheimsprachen entwickeln, die eigene Neugier befriedigen, mit Knete gestalten, basteln, malen, schreiben – all das machen Kinder gern und meist ganz von allein, wenn man sie einfach nur lässt oder kleine Impulse gibt.
Gleichzeitig wachsen Kinder heute mit digitalen Medien auf und werden sie in der Zukunft noch viel mehr im Alltag nutzen als die heutige Elterngeneration. Umso wichtiger ist es, Kindern digitale Kompetenzen zu vermitteln und ihre digitale Kreativität zu fördern. Für die digitale Kreativitätsförderung im Kindesalter ist wichtig, dass Kinder lernen, Geräte produktiv zu nutzen, statt einfach nur zu konsumieren. Ob lustige Stop-Motion-Filme mit LEGO-Figuren oder das erste eigens programmierte Mini-Spiel – die Angebote dafür sind vielfältig und bedienen unterschiedlichste Interessen. Auf diese Weise können Kinder schon ab dem frühen Kindesalter auch digital ihre Neugier befriedigen, Medien- und Digitalkompetenz aufbauen sowie Kreativität fördern und ausleben. Beliebte Online-Tools, Programme und Apps, mit denen sich die Kreativität im Kindesalter fördern lässt, sind beispielsweise:
Die genannten Beispiele sind nur eine kleine Auswahl. Passende Apps und Tools gibt es für die unterschiedlichsten Bereiche und Altersstufen.
Als digitale Kunst, oft auch als Digitalkunst oder Computerkunst, wird im allgemeinen Sprachgebrauch Kunst bezeichnet, die mit dem Computer erzeugt wird. Meist handelt es sich dabei um zweidimensionale, grafische Arbeiten. Die Kunstwerke können auf unterschiedliche Weise erzeugt werden. Etwa durch Eingabe über ein Grafiktablet, was dem klassischen Malen oder Zeichnen noch recht nahe ist. Durch verschiedene Effekte lassen sich die Bilder verändern. Auch Fotos lassen sich digital weiterbearbeiten und verfremden, sodass gänzlich neue Kunstwerke entstehen. Im Gegensatz dazu ist ein rein digitales Foto ohne weitere Bearbeitung eher der Fotografie zuzuordnen. Die digitale Bildhauerei verlässt den zweidimensionalen Raum und ermöglicht dreidimensionale Ausgaben digitaler Kunstwerke, etwa durch 3D-Druck oder CNC-Verfahren.
Ein Problem digitaler Kunstwerke ist, dass sie meist in Dateien gespeichert sind, die sich grundsätzlich leicht kopieren und vervielfältigen lassen. Um digitalen Kunstwerken eine Einzigartigkeit zu verleihen, wie sie traditionellen Kunstwerken meist eigen ist, hat sich NFT-Kunst entwickelt. NFT steht für Non-fungible Tokens. Dabei handelt es sich vereinfacht gesagt um einzigartige, nicht kopierbare digitale Signaturen. Nähere Informationen über NFTs haben wir in den Ratgebern „Was sind NFTs?“ und „NFT erstellen“ zusammengestellt.