Nachbarn, die sich am Gartenzaun auf gute Nachbarschaft zuprosten, kennt man heutzutage nur noch aus Film und Fernsehen – oder auf dem Dorf. Gerade in der Stadt, aber auch in stark besiedelten Neubaugebieten auf dem Land sieht die Realität oft anders aus. Zwischen benachbarten Parteien herrscht hier häufig eine gewisse Anonymität: Viele wissen voneinander nicht mehr als den Namen auf dem Klingelschild und die Nachbarschaftshilfe beschränkt sich darauf, hin und wieder ein Paket anzunehmen, wenn die Sendung beim Nachbarn nicht zugestellt werden kann. Dabei kann eine starke Nachbarschaft den Alltag erleichtern und in vielerlei Hinsicht bereichern. Nachbarschafts-Apps vereinfachen den Einstieg und helfen Ihnen, sich lokal zu vernetzen.
Inhaltsverzeichnis
1. Was sind Nachbarschafts-Apps und was können sie?
2. Welche Nachbarschafts-Apps gibt es?
3. Praxisbeispiele für die sinnvolle Nutzung
4. Tipps für die Nutzung von Nachbarschafts-Apps
Nachbarschafts-Apps sind digitale Plattformen, die dazu dienen, Nachbarn miteinander in Kontakt zu bringen – ähnlich wie die sozialen Medien, nur eben mit Fokus auf der eigenen Nachbarschaft. Nicht nur unter direkten Nachbarn, sondern auch innerhalb einer Siedlung, eines Viertels oder Stadtteils lässt sich auf diese Weise Anonymität abbauen. Die Nutzer registrieren sich dafür mit ihrem Namen und ihrer Adresse.
Die Apps geben Nutzern die Möglichkeit, sich per Smartphone oder Tablet mit Personen in ihrer Nähe zu vernetzen – sei es, um gemeinsame Interessen zu finden, Informationen auszutauschen oder einander auszuhelfen. Dabei fungieren sie als eine Art digitales schwarzes Brett: Was sonst im Hausflur oder an der Straßenlaterne aushängt, erreicht durch die Anwendung mehr Menschen auf kürzerem Wege – und wird bei Bedarf direkt online beantwortet. Das Prinzip ähnelt dabei dem von anderen Online-Marktplätzen wie Kleinanzeigen oder Vinted. So findet sich, wer bzw. was zusammengehört: effizient, unkompliziert und ohne große Hürden.
Klassischerweise vereinen Nachbarschafts-Apps gleich eine Reihe von Funktionen, um möglichst vielen Nutzern einen Mehrwert zu bieten und ein sinnstiftendes Nachbarschaftsnetzwerk entstehen zu lassen:
In einer zunehmend durchdigitalisierten Welt bieten Nachbarschafts-Apps eine gute Möglichkeit, um Anonymität abzubauen und ein örtliches Netzwerk zu bilden, in dem Nutzer Informationen, Dienstleistungen und Waren austauschen, aber auch Freunde und Bekannte im echten Leben finden können. Damit bieten solche Apps durchaus Vorteile:
Unter den Nachbarschafts-Apps haben sich in den letzten Jahren vor allem zwei Anwendungen einen Namen gemacht: nextdoor und nebenan.de.
Beide Anwendungen verfolgen das Ziel, Menschen miteinander in Verbindung zu bringen, Nachbarschaften nachhaltig lebendiger zu gestalten und sowohl einen sozialen als auch einen praktischen Nutzen zu bieten.
Nutzer registrieren sich mit ihrer E-Mail, ihrem Vor- und Nachnamen und ihrer Adresse und können das eigene Einzugsgebiet näher definieren. Für die Anmeldung ist eine Verifizierung nötig – zum Beispiel per Live-Standort oder SMS. So soll sichergestellt werden, dass auch wirklich ernsthafte Absichten vorliegen.
Beide Apps legen Wert auf Wertschätzung, Vertrauen und Privatsphäre. Nur registrierte Nutzer aus der Nachbarschaft können die Inhalte sehen und im Profil lassen sich verschiedene Datenschutzeinstellungen vornehmen.
nextdoor ist eine internationale Nachbarschafts-App mit Sitz in Irland, die von mehr als 300.000 Nachbarschaften in 11 Ländern genutzt wird – entweder als mobile Anwendung oder im Browser. Die App bringt Privatpersonen, Unternehmen, Organisationen, Behörden und überregionale Marken zusammen. So entsteht ein vielseitiges Netzwerk, das sich gegenseitig mit Informationen, Dienstleistungen, Produkten und kleinen Nachbarschaftsdiensten versorgt.
Einmal registriert, können User über die Hauptnavigation verschiedene Rubriken ansteuern und so Inserate erstellen, Beiträge posten, mit Nachbarn chatten, verschiedenen Gruppen beitreten, andere Nachbarn einladen und die Umgebung erkunden, um Geschäfte, Angebote, Restaurants und Veranstaltungsorte zu entdecken.
Anders als nextdoor hat nebenan.de seinen Sitz in Berlin und konzentriert sich ausschließlich auf den deutschen Markt. Interessenten können schon vor der Registrierung einsehen, ob die App bereits Nutzer aus dem eigenen Stadtteil hat und wie aktiv die Anwendung von der Nachbarschaft genutzt wird. Das geht nicht nur in der App, sondern auch über den Webbrowser.
Die App verfügt über eine übersichtliche Benutzeroberfläche, die sich in verschiedene Bereiche gliedert: Nutzer können hier Beiträge verfassen, Veranstaltungen erstellen, sich in Gruppen oder mit Hausbewohnern vernetzen, Direktnachrichten schreiben, ihre Nachbarschaft erkunden und auf dem Marktplatz stöbern oder selbst Angebote und Gesuche inserieren. Die wichtigsten Neuigkeiten aus der eigenen Nachbarschaft werden auf der Startseite gesammelt.
Neben den vorgestellten Apps gibt es zahlreiche lokale Angebote von Organisationen, Vereinen oder Städten und Gemeinden, um die Nachbarschaftshilfe zu organisieren.
Auch in den sozialen Medien können sich Internetnutzer über Privatgruppen, digitale schwarze Bretter und Online-Marktplätze verknüpfen, um zum Beispiel Kleidung und Haushaltswaren zum Kauf, Tausch oder kostenlos anzubieten, Stellenanzeigen oder Wohnungssuchen zu teilen oder Leute in der Nähe kennenzulernen, die dieselben Interessen teilen.
Anhand von Praxisbeispielen lässt sich verdeutlichen, wie Nachbarschafts-Apps sinnvoll genutzt werden können und für welche Szenarien sich die digitalen Helfer besonders gut einsetzen lassen.
Stellen Sie sich vor, …
Nachbarschafts-Apps können die Gemeinschaft stärken – in der Stadt wie auf dem Land – und Vorteile für die Nachbarschaft und jeden Einzelnen bieten. Folgende Tipps helfen Ihnen, die App bestmöglich zu nutzen:
Auf diese Weise können digitale Hilfsmittel die eigene Nachbarschaft beleben und stärken – nicht nur online, sondern vor allem auch im echten Leben.
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