Der Bürgermeister von Erndtebrück Henning Gronau, Foto: Stadt Erndtebrück
„Spannend ist vor allem das Gelände, das wir uns für das KoDorf ausgesucht haben: das alte Sägewerk. Jede*r Erndtebrücker*in hat einen Bezug dazu, weil der Großvater oder der Vater dort gearbeitet hat. Von der Idee, das Gelände wiederzubeleben, sind alle begeistert“, erzählt Henning Gronau. Wo einst über viele Generationen hinweg Holz bearbeitet wurde, entsteht ein moderner Wohn- und Arbeitsort von heute. Für Menschen, die mobil arbeiten wollen und Lust auf ein Leben in der Natur und der Gemeinschaft haben. Junge Familien, Ältere im Ruhestand, Singles und Kreative aus der Digitalbranche sollen dort eine neue Heimat finden – mit kleinen Holzhäusern zur eigenen Nutzung und Räumen, die miteinander geteilt werden.
Erndtebrück ist eine Gemeinde mit etwa 7.500 Einwohnerinnen und Einwohnern im südlichen Westfalen. Hügel, Täler, Bäche, Wiesen und Wälder prägen die Landschaft. „Damit Menschen zu uns aufs Land ziehen und sich hier wohlfühlen, müssen wir ihnen vor allem schnelles Internet bieten“, sagt Henning Gronau. Seit 2015 ist er Bürgermeister in Erndtebrück. Gemeinsam mit anderen Gemeinden und dem Kreis Siegen-Wittgenstein hat er die Digitalisierung vorangetrieben und Fördergelder beantragt. Glasfaserkabel liegen inzwischen überall in Erndtebrück mit seinen acht Ortschaften. „Für die Zukunftsfähigkeit der Dörfer ist schnelles Internet ganz entscheidend“, so Gronau. „Vor einigen Jahren haben mir junge Leute aus dem Ort noch gesagt, dass sie das elterliche Haus nicht übernehmen und wegziehen, weil sie nicht einmal eine E-Mail verschicken können.“ Heute ziehen immer mehr Menschen nach Erndtebrück.
Damit Menschen zu uns aufs Land ziehen und sich hier wohlfühlen, müssen wir ihnen vor allem schnelles Internet bieten.
Henning Gronau
Gemeinschaft, gegenseitige Unterstützung und Nachhaltigkeit sind Werte, die in der Gemeinde gelebt werden. Und die auch das neue KoDorf prägen. 21 Häuser sind rund um das alte Sägewerk geplant. Sie sind zwischen 36 und 64 qm groß und werden genossenschaftlich erworben und betrieben. Geplant sind auch Werkstätten, ein Café, ein Hofladen, eine Gemeinschaftsküche und ein Co-Workingspace, der alles bietet, was zum mobilen Arbeiten notwendig ist. Das KoDorf soll Treffpunkt für alle im Ort werden, für Alteingesessene und Zugezogene. Es soll eine Brücke zwischen Tradition und Moderne schlagen, aber auch zwischen den Generationen. „Viele Ältere, denen schnelles Internet gar nicht so wichtig ist, fragen: ‚Kann ich dort auch wohnen? Ich brauche nicht mehr so viel Platz. Ich will nicht mehr so viel putzen oder Rasen mähen‘“, berichtet der Bürgermeister
Das KoDorf soll Menschen zusammenbringen und vernetzen sowie weitere Anreize und Synergien schaffen: für das neue Leben und Arbeiten auf dem Land. Mit dem Digitalum wird in der Region zudem eine Zukunftswerkstatt geschaffen, um allen Menschen die Möglichkeit zu geben, sich digital zu bilden und weiterzuentwickeln.
Weitere Informationen unter neulandia.de/kodoerfer/ und www.erndtebrueck.de/Gemeinde/