Man muss nicht zwingend die ganze Welt bereisen, um unterschiedliche Länder und ihre Bewohner kennenzulernen. Ob Videotourismus oder internationale Chaträume, das Internet stellt zahlreiche Möglichkeiten bereit, Landesgrenzen auch ohne Flugzeug und Co zu überwinden. Mit welchen Apps und Websites man sich online auf Rundreise begeben kann, wird im Folgenden erklärt.
Wen im eigenen Zuhause plötzlich die Sehnsucht nach dem Reisen packt, der muss nicht unbedingt bis zum nächsten Urlaub warten, um neue Ecken der Welt zu erkunden. Der sogenannte Remote Tourism ermöglicht es, Länder und Orte virtuell zu bereisen und dort Sehenswürdigkeiten und Naturlandschaften zu erkunden.
Die Färöer starteten 2020 zum Beispiel ein Projekt mit 22 virtuellen Erkundungstouren. Einheimische wurden mit Helmkameras ausgestattet und konnten live während der Touren von Zuschauern navigiert werden. Ob Berge, Wasserfälle oder zahlreiche Schafweiden: Innerhalb der virtuellen Touren konnten die Teilnehmer Rundgänge auf den Inseln unternehmen, als wären sie selbst vor Ort. Die durchgeführten Touren lassen sich nach wie vor auf der offiziellen Remote-Tourism-Website der Färöer anschauen. Neben Wander- und Bootstouren sind auch einzelne Helikopter- und Reitausflüge verfügbar.
Aber nicht nur die Färöer, sondern auch zahlreiche weitere Länder und Städte präsentieren sich inzwischen digital. Ein beliebtes Mittel dafür sind aufgenommene 360-Grad-Videos, mit denen man verschiedenste Ecken und Attraktionen virtuell entdecken kann.
Gibt man „360-Grad-Video“ und das Reiseziel seiner Wahl bei einer Internetsuchmaschine ein, erhält man in Sekundenschnelle zahlreiche Ergebnisse und Videos. Ob Mexiko-Stadt von oben, eine Safari durch die Savannen Afrikas, eine Kreuzfahrt quer über den Atlantik oder ein Ausflug durch Londons Straßen – hier findet jeder das richtige virtuelle Urlaubsziel. So bietet zum Beispiel der Reiseveranstalter DER diverse 360-Grad-Videos aus verschiedenen Urlaubsländern für die digitale Rundreise an.
Wer nicht nur die Straßen, sondern auch Sehenswürdigkeiten, Museen und Kultureinrichtungen entdecken möchte, kann das in vielen großen Städten inzwischen mithilfe virtueller Rundgänge tun. So lässt sich zum Beispiel das Schloss Versailles in Frankreich, das Taj Mahal in Indien oder auch die Chinesische Mauer online erkunden.
Das eröffnet auch neue Möglichkeiten für Lehreinrichtungen, die ihren Schülern per Augmented Reality oder 360-Grad-Videos diverse kulturelle Eindrücke vermitteln können – auch wenn eine Reise zu den Kultureinrichtungen in der Realität nicht möglich ist.
Google Maps bedient sich im Rahmen von Street View ebenfalls an der 360-Grad-Videotechnik. So kann man im Browser ganz einfach einen virtuellen Rundgang durch die Straßen vieler Städte vornehmen und sich umschauen.
Will man Länder entdecken und verstehen, ist der Kontakt zu den dort lebenden Menschen und die Auseinandersetzung mit der Landessprache ein wichtiger Bestandteil der Reise. Ideal geeignet, um beides miteinander zu verbinden, ist der Kontakt zu einem Tandempartner – quasi einem Lehrpartner für die Landessprache.
Websites wie www.tandem.net helfen einem dabei, einen geeigneten Tandempartner zu finden. Dort kann man angeben, welche Sprachen man selbst spricht und welche Sprachen man gerne kennenlernen möchte. Anhand dieser Daten werden einem dann potenzielle Tandempartner vorgeschlagen, welche die eigene Wunschsprache muttersprachlich beherrschen.
Neben Chatfunktionen bietet tandem beispielsweise auch die Möglichkeit, geschickte Nachrichten des Gegenübers zu korrigieren, um auf Fehler hinzuweisen. Versteht man einmal etwas nicht, gibt es zudem eine Übersetzungsfunktion.
Auf diese Weise kann man weltweit Kontakte knüpfen und Sprachbarrieren schnell überwinden. Und natürlich muss es nicht nur bei der Lernpartnerschaft bleiben – daraus können auch Freundschaften fürs Leben entstehen. Und wer weiß, vielleicht ist der nächste Urlaub dann ein Besuch beim Tandempartner.
Indem man die Potenziale des Internets ausschöpft, kann man also durchaus fremde Ecken der Welt erkunden und mit Personen anderer Nationalitäten Kontakt aufbauen, ohne dafür reisen zu müssen. Wo die nächste virtuelle Sightseeingtour hingeht, entscheidet man einfach bequem vor dem heimischen PC – ohne vorher eine Reise buchen zu müssen.
