Dem Arbeitsalltag entkommen und Abwechslung beim Arbeitsort finden: Eine Workation bietet die optimale Möglichkeit, Arbeit und Urlaub miteinander zu verbinden und dabei den eigenen Horizont zu erweitern. Damit so eine Workation reibungslos und erfolgreich ablaufen kann, sollten sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber im Vorfeld einiges beachten. Welche Vorteile Workations bieten und welche Herausforderungen sich ergeben können, was Workations überhaupt sind, wie sie ablaufen und was bei der Planung unbedingt zu berücksichtigen ist, erfahren Sie hier.
Inhaltsverzeichnis
2. Wie lange dauert eine Workation?
3. Vorteile einer Workation für Arbeitnehmer
4. Vorteile einer Workation für Arbeitgeber
5. Herausforderungen bei einer Workation
6. Wie läuft eine Workation ab?
7. Workation planen und umsetzen: Das ist wichtig
Eine Workation ist ein Arbeitsmodell, das den traditionellen Büroalltag auflockert. Seine Wurzeln hat das Konzept in der digitalen Nomadenbewegung, bei der Arbeitnehmer ihre Tätigkeit von überall auf der Welt ausführen, solange sie Zugang zum Internet haben. Diese ortsunabhängige Arbeitsweise hat sich mit der Zeit weiterentwickelt und findet nun in Form von Workations ihren Weg in immer mehr Unternehmen.
Der Begriff Workation ergibt sich aus den englischen Wörtern „work“ (Arbeit) und „vacation“ (Urlaub). Statt nur gelegentlich im Homeoffice zu arbeiten oder ausschließlich während des Urlaubs zu reisen, ermöglicht eine Workation einem Arbeitnehmer die Verbindung von beidem. Arbeitnehmer können somit ihre täglichen Aufgaben von einem beliebigen Ort aus erledigen und gleichzeitig neue Kulturen erleben, andere Länder erkunden oder einfach nur die Sonne an einem abgelegenen Strand genießen.
Wie eine Workation konkret abläuft, hängt vom individuellen Arrangement zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber sowie den Anforderungen des Jobs ab.
Die Dauer einer Workation ist flexibel und hängt von den persönlichen Präferenzen, beruflichen Pflichten und den speziellen Anforderungen des jeweiligen Jobs ab. Einige Angestellte entscheiden sich für Kurzzeit-Workations von wenigen Wochen, andere bevorzugen lange Auszeiten, die sich über mehrere Monate oder gar Jahre erstrecken können.
Dabei möchte die Länge der Workation durchaus sorgfältig überlegt sein: Eine zu kurze Auszeit kann womöglich dazu führen, dass Sie nicht genügend Zeit haben, um wirklich „abzuschalten“ und neue Eindrücke zu sammeln. Andererseits kann es bei einer zu langen Workation gegebenenfalls passieren, dass Sie sich isoliert fühlen oder Schwierigkeiten haben, die Arbeit langfristig mit den veränderten Lebensumständen in Einklang zu bringen. Außerdem gilt natürlich: Je länger Sie an einem Ort bleiben, desto wahrscheinlicher ist es, dass das Urlaubsgefühl einem neuen Alltag weicht – was wiederum nicht unbedingt dem Konzept einer Workation entspricht.
Arbeiten zu können, wann und wo man möchte, gibt Mitarbeitern eine größere Kontrolle über ihre Arbeit und ihren Alltag. Dies kann nicht nur zu einer verbesserten Work-Life-Balance führen, sondern auch Stress reduzieren und dadurch die seelische Gesundheit der Mitarbeiter stärken.
Ein weiterer Pluspunkt ist die Chance, neue Kulturen und Umgebungen zu entdecken. Das Eintauchen in unterschiedliche Lebenswelten kann nicht nur die persönliche Entwicklung fördern, sondern auch einen frischen Blick auf die eigenen Arbeitsprozesse ermöglichen. Die Kombination aus Arbeit und Urlaub hat das Potenzial, Kreativität anzuregen und Innovationen voranzutreiben.
Darüber hinaus kann dieses flexible Homeoffice-Modell zur Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit beitragen. Die Möglichkeit einer Workation kann als Anreiz dienen, motiviert im Unternehmen zu bleiben und sich langfristig zu binden. Es zeigt den Mitarbeitern zudem auf, dass ihre individuellen Bedürfnisse vom Unternehmen wahrgenommen und berücksichtigt werden.
Machen mehrere Angestellte eines Unternehmens zusammen eine Workation, bietet das Konzept zudem hohes Teambuilding-Potenzial und kann für mehr Zusammenhalt zwischen den Mitarbeitern sorgen.
Die Vorteile des Workation-Modells beschränken sich nicht nur auf die Arbeitnehmer. Auch Arbeitgeber können von diesem flexiblen Arbeitsarrangement profitieren: Beispielsweise kann das Angebot einer Workation die Attraktivität eines Unternehmens für potenzielle Bewerber erhöhen. In Zeiten des Fachkräftemangels kann dies einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil darstellen. Gleichsam kann eine Workation zur Mitarbeiterbindung beitragen, indem sie ein positives Arbeitsumfeld schafft und die Mitarbeiterzufriedenheit steigert.
Außerdem kann das Arbeiten in einer anderen Umgebung – wie eben bereits erwähnt – die Kreativität und neue Denkanstöße fördern. Gerade bei Tätigkeiten, die ein hohes Maß an kreativem Denken erfordern, kann der Wechsel der Arbeitsumgebung zu neuen Perspektiven und Ideen führen, sich positiv auf die Leistung der Mitarbeiter und gewissermaßen auch auf die Situation des Unternehmens auswirken.
Nicht zuletzt ermöglicht das Workation-Modell auch eine größere Flexibilität in Bezug auf die Personalplanung. Durch ortsunabhängiges Arbeiten können Unternehmen auf Experten aus aller Welt zurückgreifen, ohne dass diese vor Ort präsent sein müssen. Strenggenommen braucht es dafür aber keine Workation-Richtlinie, sondern einfach die Möglichkeit, remote zu arbeiten.
Die Arbeit aus dem Ferienhaus birgt ebenso Herausforderungen und Grenzen, die es zu berücksichtigen gilt. Diese reichen von technischen Schwierigkeiten über mögliche Kommunikationsprobleme bis hin zu persönlichen Hürden.
Eine grundlegende Herausforderung besteht darin, eine stabile und zuverlässige Internetverbindung im fernen Homeoffice sicherzustellen, da diese für die meisten digitalen Arbeitsaufgaben unerlässlich ist. Doch nicht alle Urlaubsdestinationen bieten eine solche Infrastruktur. Des Weiteren kann die Zeitverschiebung bei global verteilten Teams ein Problem darstellen, das sowohl den Workflow als auch die Kommunikation beeinträchtigen kann.
Auch auf persönlicher Ebene können Herausforderungen auftreten. So kann es schwierig sein, eine klare Trennung zwischen Arbeit und Urlaub zu schaffen und dabei die Work-Life-Balance nicht aus dem Auge zu verlieren. Die ständige Verfügbarkeit kann zudem Stress verursachen und das Erholungspotenzial mindern, das die Freizeit während einer Workation bereithalten sollte. Vor allem, wenn man allein auf Workation ist, kann es außerdem vorkommen, dass einem die persönliche Kommunikation von Angesicht zu Angesicht fehlt.
Nicht zuletzt sind auch rechtliche Aspekte zu beachten: Je nach Land können bestimmte Regelungen in Bezug auf Steuern, Sozialversicherungsbeiträge oder Arbeitsrecht gelten, die vorab geklärt werden sollten.
Bevor die Workation starten kann, möchte sie natürlich gut geplant sein. Dies beginnt in der Regel mit der Auswahl des richtigen Ortes. Dieser sollte nicht nur Ihre Bedürfnisse in Bezug auf Freizeitaktivitäten erfüllen, sondern auch eine zuverlässige Internetverbindung und einen geeigneten Arbeitsplatz bieten. Ob ein Mitarbeiter sich frei aussuchen kann, wo er seine Workation verbringen möchte, oder ob der Arbeitgeber Vorgaben macht, wird im Vorfeld individuell vereinbart. Ein wichtiges Kriterium bei der Wahl des passenden Ziellands kann beispielsweise sein, dass die Zeitzonen des Firmensitzes und des Angestellten während der Workation nicht zu weit auseinanderklaffen, damit die Kommunikation zwischen Mitarbeiter und Unternehmen jederzeit uneingeschränkt möglich ist.
Anschließend buchen Sie Flüge und Unterkünfte für die Workation. Auch hier ist es individuelle Verhandlungssache, ob der Arbeitgeber die Kosten für Anreise und Ferienhaus übernimmt oder der Mitarbeiter diese Kosten selbst trägt. Selbiges gilt für die Buchung.
Damit die Arbeit während der Workation reibungslos funktioniert, sollte der Mitarbeiter sich gut über die Gegebenheiten vor Ort informieren und für die nötige Ausstattung wie WLAN-Verbindung, Laptop mit Ladekabel sowie arbeitsrelevante Software sorgen.
Ist alles geregelt, kann die Workation starten. Je nach individueller Vereinbarung folgt die Tagesstruktur auf einer Workation oftmals keinen festen Bürozeiten. Stattdessen haben Sie die Flexibilität, Ihre Arbeitszeit nach Ihren persönlichen Präferenzen und den Anforderungen Ihres Jobs zu gestalten. Ein typischer Tag könnte daher damit beginnen, dass Sie einige Stunden arbeiten, dann eine Pause für eine Freizeitaktivität einlegen und später am Tag oder abends nochmals arbeiten. Wichtig ist vor allem, dass Sie klare Absprachen mit Ihrem Arbeitgeber oder Ihren Kunden treffen und Ihre Verfügbarkeit sowie die Zeiten, zu denen Sie erreichbar sind, klar kommunizieren.
Im Laufe der Workation sollten Sie nicht vergessen, dass eine Workation kein Urlaub ist – selbst, wenn Sie sich an einem traumhaften Ort befinden. Die Umgebung mag zwar wunderschön sein und Ihnen die Möglichkeit geben, neue Kulturen kennenzulernen, aber letztlich sind Sie vorrangig zum Arbeiten da.
Die Umsetzung einer erfolgreichen Workation erfordert eine detaillierte Planung und klare Regelungen. Darauf ist zu achten:
Eine Workation verbindet Arbeit mit Urlaub und bietet sowohl Arbeitnehmern als auch Arbeitgebern verschiedene Vorteile. Das Modell kann die Work-Life-Balance verbessern, Produktivität und Kreativität steigern und zu einer positiven Unternehmenskultur beitragen. Allerdings erfordern Workations ein hohes Maß an Selbstorganisation und Disziplin sowie eine klare Kommunikation zwischen allen Beteiligten, weshalb sie nicht für jeden Charaktertyp optimal sind.
Mit der richtigen Planung und Strategie kann eine Workation eine bereichernde Erfahrung sein und zur Zufriedenheit der Mitarbeiter sowie zum Erfolg des Unternehmens beitragen. Angesichts der fortschreitenden Digitalisierung und Flexibilisierung der Arbeitswelt gewinnen Workations immer mehr an Beliebtheit. Das kann dazu führen, dass sich bisherige Hürden wie die Internetverfügbarkeit und rechtliche Aspekte je nach Land aus dem Weg räumen lassen.