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Unter dem Begriff „Smart City“ werden derzeit verschiedene innovative Konzepte gefasst, welche das städtische Leben vernetzter und intelligenter machen. Smart-City-Anwendungen haben das Ziel, die vielfältigen Vorgänge innerhalb von Städten datenbasiert zu optimieren. Auf diese Weise tragen sie beispielsweise zu einer effizienten Nutzung von Energie, einer klugen Verkehrsführung oder auch einer ressourcenschonenden Lieferkette bei. Diese Entwicklungen machen urbane Regionen damit für viele Menschen lebenswerter und könnten erheblichen Einfluss auf das Gelingen der Energiewende haben.
Der Anteil der Menschen, die in Städten leben, wächst weltweit an. Laut Statistischem Bundesamt lebten 2021 bereits 4,5 Milliarden Menschen in Städten – das entspricht rund 57 Prozent der Weltbevölkerung. 2030 wird dieser Anteil voraussichtlich bereits bei 60 Prozent liegen.
Die zunehmende Urbanisierung stellt die Städte vor andere Herausforderungen als etwa ländliche Regionen. Angesichts begrenzter Räume und Ressourcen, ist es in vielerlei Hinsicht notwendig, mithilfe technologischer Innovationen für deren effiziente und nachhaltige Nutzung zu sorgen. Zu den wichtigsten Anwendungsgebieten smarter Stadt-Lösungen zählen:
Mobilität
Bildung
Nachhaltigkeit
Energie & Umwelt
Sicherheit
Moderne Verwaltungsstrukturen
Zivilgesellschaftliche Teilhabe
Es gibt also viele Lebensbereiche, in welchen die Städte smarter werden können. Zudem tragen Projekte oftmals gleich zu mehreren der aufgelisteten Sektoren bei – doch wie sieht so etwas konkret aus?
Berlin liefert ein Beispiel: Am Potsdamer Platz hat man die gesamte Ver- und Entsorgung des Stadtquartiers unter Tage verlegt. Weder Lieferverkehr noch Entsorgungsfahrzeuge blockieren hier die Straßen – alles wird unterirdisch gebracht und abgeholt. Doch das Ganze ist mehr als bloß eine Entlastung des Straßenverkehrs.
Eine IT-gestützte Selbstwiegetechnik registriert genau, wie viel Müll von den umliegenden Restaurants und Hotels verursacht wird – gezahlt wird nur, was auch anfällt. Für Altpapier gibt es bisweilen sogar Geld zurück. Ein starker Anreiz zur Reduzierung von unnötigem Müll, der unter dem Potsdamer Platz nebenbei auch noch in über 20 verschiedene Abfallarten unterteilt und auf rund ein Drittel des Volumens reduziert wird.
Doch smarte Ansätze müssen gar nicht immer derart ausgewachsene Lösungen hervorbringen. Smart City, das geht auch kleiner – beispielsweise mit der Münchner „Quartiersbox“. Um den motorisierten Individual- und Lieferverkehr zu reduzieren, bieten die Boxen einen multifunktionalen Umschlagplatz für privaten und geschäftlichen Austausch.
Wer einen Hammer an die Nachbarn verleihen möchte, kann ihn hier deponieren. Wer seinen Supermarkteinkauf online erledigt, kann ihn hier in gekühlten Fächern deponieren lassen. Auch der lokale Einzelhandel kann die Boxen nutzen und in Zeiten zunehmender Digitalisierung so mit dem Online-Handel konkurrieren. Freies WLAN sowie E-Carsharing und E-Bikes gibt es übrigens auch noch vor Ort. Das Ergebnis: weniger Verkehr, mehr lokale und zivilgesellschaftliche Teilhabe.
In vielen Städten und Kommunen gibt es zahlreiche weitere Smart-City-Konzepte, welche neue Technologien auf unterschiedliche Weise einsetzen. Wie erfolgreich die die Digitalisierung sich gestaltet und welche Städte derzeit als besonders clever vernetzt gelten, bewertet der Telekommunikationsverband Bitkom jährlich im Smart-City-Index. Darin werden deutsche Großstädte in fünf Themenbereichen hinsichtlich ihrer Entwicklung bewertet, dazu zählen:
Verwaltung
Energie und Umwelt
IT und Kommunikation
Mobilität
Gesellschaft
In der Gesamtwertung erreichte die Smart City Hamburg im Jahr 2022 zum vierten Mal in Folge den ersten Platz beim Digitalisierungsranking. Zu den Stärken der Hansestadt zählt insbesondere der Glasfaser-Breitbandausbau, die digitale Verwaltung sowie die smarte Verkehrssteuerung.
Top 5 der smartesten Städte Deutschlands:
1. Hamburg
2. München
3. Dresden
4. Köln
5. Stuttgart
Die Digitalisierung bringt weitreichende Veränderungen mit sich, darunter große Chancen und ebenso große Herausforderungen. Neue Geschäftsmodelle verlangen nach neuer Infrastruktur, zivilgesellschaftliche Teilhabe nach entsprechenden Formaten. Dabei sind moderne Kommunikationstechnologien ein wichtiger Bestandteil der Umsetzung, ebenso bedarf es aber auch übergreifender Strategien und Konzepte. Welche konkreten Ziele sollen realisiert werden, was funktioniert und warum? Um dies zu ermitteln, werden bundesweit Modellprojekte gefördert und im Smart City Dialog Potenziale diskutiert.
Um die Digitalisierung effektiv voranzutreiben und zudem „handfeste“ Ergebnisse zur Umsetzbarkeit zu erhalten, fördert der Bund seit 2019 insgesamt 73 „Modellprojekte Smart Cities“ mit einer Gesamtsumme von rund 820 Millionen Euro. Bis zum Jahr 2030 werden in drei Staffeln Städte, Gemeinde und Kommunen unterschiedlicher Größen gefördert, um praktikable Lösungen zu entwickeln, die auch auf andere Regionen übertragbar sind. So sollen die Finanzen der Kommunen besonders effizient genutzt werden.
Die einzelnen Pilotprojekte können dabei ganz unterschiedlich ausfallen. Als eine der geförderten Großstädte plant Bochum beispielsweise das „Haus des Wissens“. Dieses soll zum einen eine physische Präsenz für Stadtbücherei, Volkshochschule und Co. werden, zum anderen aber auch einen digitalen Lern- und Bildungsort darstellen.
Der Kreis Höxter erprobt als ausgewählte interkommunale Kooperation unter anderem im Projektbereich „Smarte Nahversorgungsräume der Zukunft“ eine kreisweite Dorf-App mit digitalem Marktplatz, auf dem regional erzeugte Lebensmittel bestellt werden können.
In der Übersicht der Modellprojekte Smart Cities 2021 finden sich zahlreiche weitere geförderte Vorhaben, welche auf unterschiedliche Weise mit neuen Stadtplanungskonzepten experimentieren und so zur zukunftsfähigen Entwicklung von Smart Cities in ganz Deutschland beitragen.
Unter dem Begriff Smart City werden gesamtheitliche Entwicklungskonzepte zusammengefasst, die Städte effizienter, nachhaltiger, inklusiver und insgesamt lebenswerter machen sollen. Zum Einsatz kommen dabei oftmals moderne Kommunikations- und Informationstechnologien, die verschiedene Lebensbereiche vernetzen, Daten erfassen und diese zur Verfügung stellen. So können beispielsweise intelligente Ampelschaltungen das Verkehrsaufkommen regulieren und E-Carsharing-Konzepte zur Verkehrswende beitragen.
Ab wann eine Stadt als Smart City gilt, ist bislang nicht genau definiert. Zu den technologisch fortschrittlichsten Städten zählen jedoch beispielsweise Singapur, Helsinki, Zürich und Seoul. In Deutschland zählen Hamburg, München und Dresden laut Smart City Index derzeit zu den smartesten Städten. Doch auch abseits der Großstädte finden sich Smart-City-Entwicklungen, beispielsweise in Form von Pilotprojekte in Kleinstädten wie Guben oder Linz am Rhein.
Derzeit gibt es keine bestimmten Gütekriterien, die eine Stadt eindeutig als Smart City kennzeichnen. Entscheidend sind vor allem zukunftsfähige und nachhaltige Konzepte der Stadtplanung, welche der Digitalisierung und den zivilgesellschaftlichen Veränderungen Rechnung tragen. Kommunen, die smarte Entwicklungen anstoßen möchten, haben die Möglichkeiten, sich um Förderungen des Bundes zu bewerben und damit ihrerseits zur lokalen Wirtschaftsförderung beizutragen.