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Digitalisierung einfach erklärt

Was ist eigentlich Digitalisierung?

Das Fachwort Digitalisierung beschreibt den digitalen Wandel, den unsere Gesellschaft in nahezu allen Lebensbereichen durchläuft. Gemeint ist vor allem die zunehmende Integration innovativer Technologien in das alltägliche Leben: von der Wirtschaft über die Schule bis hin zur Berufswelt und Freizeitgestaltung. Während die Digitalisierung ursprünglich die Übertragung beziehungsweise Umwandlung analoger Informationen in digitale Formen bezeichnete, ist der Begriff heute im übertragenden Sinne zu verstehen.

Digitalisierung: So wird das Phänomen greifbar

Die Digitalisierung umgibt uns im Grunde permanent – schon seit einigen Jahren hält sie Einzug in die verschiedensten Lebensbereiche und ist Thema in Politik und Medien. In unserem Zeitalter wird – so macht es den Eindruck – alles und überall digitalisiert. Aber was genau ist überhaupt gemeint, wenn das Stichwort Digitalisierung fällt? Wie ist sie entstanden, wie geht sie vonstatten und wie wird sie im Alltag des Konsumenten spürbar? Wir werfen im Folgenden einen Blick auf Entstehung und Bedeutung der Digitalisierung und gehen dem Phänomen anhand von Beispielen auf den Grund.

Digitalisierung: Herleitung

Wortwörtlich bezeichnet die Digitalisierung den Prozess des digital-Machens. Damit ist ursprünglich eine Umwandlung analoger Informationen und Medien in ein digitales Datenäquivalent gemeint, die im Zeitalter des PCs einen besonderen Aufschwung erlebte. Die Umwandlung von Fotos, Textdokumenten, Musik und zahlreichen anderen einst analogen Werten ins digitale Format bedeutet für Konsumenten eine enorme Erleichterung und Erweiterung der Möglichkeiten, da sie dazu führt, dass Medien und Informationen gespeichert, verbreitet, geordnet und später auch bearbeitet werden können. Damit eröffnet die Digitalisierung sowohl Unternehmen als auch Privatpersonen neue Wege der Datenverarbeitung und -strukturierung

Digitalisierung: heutige Bedeutung

Wenn wir heute von Digitalisierung sprechen, meinen wir in der Regel andere Prozesse und Technologien. Grund dafür ist die stetige Weiterentwicklung und Verbesserung der technischen Möglichkeiten und des damit einhergehenden digitalen Wandels. Während digitalisierte Bild-, Musik- und Textdateien inzwischen eine Selbstverständlichkeit darstellen, kommen neue Innovationen hinzu, die Einzug in Wissenschaft, Geschäftsmodelle, Bildungskonzepte aber auch ins Privatleben halten: Virtual Reality, Cloud Computing, Smart Home Technologien und künstliche Intelligenz sind nur einige Beispiele.

In unserem Zeitalter ist die Digitalisierung also ein gesamtgesellschaftliches Phänomen. Sie ermöglicht eine globale Vernetzung und bringt damit auch neue Organisationsformen und Geschäftsmodelle zutage, die häufig unter dem Stichwort Industrie 4.0 oder Digitalisierung 4.0 gefasst werden. Für Unternehmen, Bildungseinrichtungen und Co stellt die Digitalisierung eine kontinuierliche Herausforderung dar, neue technologische Standards und eine optimierte Datennutzung in ihre Strukturen einzubinden. Auf Ebene der Bundesregierung nimmt sich insbesondere das Bundesministerium für Digitales und Verkehr der Aufgabe an, die Vernetzung voranzutreiben und die Ausschöpfung digitaler Potenziale flächendeckend zu verbessern. Wie genau sich die Digitalisierung in den verschiedenen Lebensbereichen niederschlägt und was die Bundesregierung damit zu tun hat, sehen wir uns im Folgenden genauer an.

Welche Erscheinungsformen von Digitalisierung gibt es?

Um zu zeigen, was alles zum Großkontext Digitalisierung gehört, kann man beispielsweise im Privaten beginnen. Während früher noch die Zeitung als das Informationsmedium schlechthin fungierte, kamen mit Rundfunk und Fernsehen nach und nach weitere Kanäle hinzu. Inzwischen ist das Internet als Informationsquelle nicht mehr wegzudenken. Nachrichten zum Politik- und Weltgeschehen müssen dort längst nicht mehr manuell gesucht werden, sondern erreichen den Konsumenten auf Wunsch per Push-Benachrichtigung auf dem Smartphone überall und in Echtzeit – gern auch aus dem Haus der bevorzugten Tageszeitung. Meinungsbildungsprozesse finden vermehrt online statt, dasselbe gilt für die Kommunikation, die Freizeitgestaltung, die persönliche und berufliche Weiterbildung und vieles mehr.

Digitalisierung in der Schule

In vielerlei Hinsicht kann die Digitalisierung als Chance verstanden werden – auch im Bildungssektor. Um sie als solche wahrzunehmen und die Technik richtig und bewusst zu nutzen, ist es notwendig, Kinder im Umgang mit digitalen Medien zu schulen. Zum einen, um das Konzept Schule an die technischen Möglichkeiten der heutigen Zeit anzupassen und durch eine adäquate Datennutzung zu verbessern, zum anderen aber auch, um Schülerinnen und Schüler auf eine digitale Zukunft vorzubereiten.

Der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung entwickelte DigitalPakt Schule soll durch geschultes Personal, angepasste Lehrkonzepte und eine Verbesserung der technischen Ausstattung in den schulischen Einrichtungen sicherstellen, dass Schülerinnen und Schüler eine ausgeprägte und vor allem zeitgemäße und zukunftsfähige Medienkompetenz entwickeln.

Durch Medienunterricht lernen Kinder vor Ort, wie sie technische Geräte – ob PCs, Tablets oder Smartphones – für verschiedene Zwecke einsetzen, werden aber auch für einen kritischen Umgang mit digitalen Inhalten sensibilisiert und an Themen wie Datenschutz und Co herangeführt. Internetbasierte Lernplattformen ermöglichen eine optimale Koordination und Abstimmung der Lernphasen und -inhalte in der Schule und zu Hause und sorgen für Transparenz, Struktur und eine vereinfachte Kommunikation. Wie wichtig es ist, die Digitalisierung in den schulischen Kontext einzubinden und so alternative Lern- und Interaktionsformen zu etablieren, hat letztlich auch die Corona-Pandemie gezeigt.

Digitalisierung im Unternehmen

Nicht zuletzt dient die Ausbildung digitaler Kompetenzen in der Schule auch als Vorbereitung auf die Arbeitswelt. Dort hat der digitale Wandel bereits erhebliche Veränderungen herbeigeführt und hält nach wie vor an.

Mithilfe von digitalen Technologien können Unternehmen Prozesse automatisieren, Ressourcen effizienter nutzen und nicht zuletzt auch ihr Einzugsgebiet ausdehnen. Wer sein Unternehmen zukunftsfähig machen will, muss allerdings bereit sein, etablierte Abläufe umzudenken und Investitionen in Hard- und Software sowie in IT-spezialisiertes Personal zu tätigen.

Ein gängiges Beispiel für digitalisierte Geschäftsmodelle ist cloudbasiertes Arbeiten. Unternehmen integrieren Cloud Computing in ihre technische Infrastruktur, um sicherzustellen, dass alle Mitarbeitenden trotz räumlicher Distanz auf Daten und Dienstprogramme zugreifen können, die auf dem Cloud-Server liegen. Mit Collaboration-Tools wird ferner dafür gesorgt, dass mehrere Menschen gleichzeitig und interaktiv an Projekten arbeiten können, obwohl sie sich an verschiedenen Rechnern und Orten befinden. Das verbessert sowohl die Effizienz als auch die Transparenz und sorgt dafür, dass sich Remote- und Homeoffice-Modelle immer einfacher in den Arbeitsalltag integrieren lassen. Auf diese Weise entstehen neue Unternehmensstrukturen und Geschäftsmodelle.

Die flächendeckende Integration des Internets in die interne aber auch die externe Kommunikation – zum Beispiel mit Partnern oder potenziellen Kunden – verhilft Unternehmen außerdem dazu, örtliche Grenzen zu überwindenund Zusammenarbeit neuzudenken. Künstliche Intelligenz und auch Virtual und Augmented Reality erleichtern beispielsweise die Ferndiagnostik und machen persönliche Begegnungen seltener erforderlich: So können zum Beispiel Maschinen im Zuge einer Sicherheitsbewertung oder Fehlerbehebung mithilfe der technischen Entwicklung auch aus der Ferne analysiert und begutachtet werden. Die immer bessere Vernetzung von Menschen, Maschinen und Produkten durch den Einsatz von neuen Technologien steht repräsentativ für das jüngste industrielle Zeitalter und wird deshalb auch als Industrie 4.0 bezeichnet.

Alles in allem lässt sich sagen, dass die Digitalisierung Unternehmen erhebliche Vorteile bietet, aber auch eine umfassende Anpassung der Infrastruktur und der Kompetenzen voraussetzt – und nicht zuletzt eine schnelle und sichere Internetverbindung. Auch deshalb ist die Digitalisierung viel mehr als eine Entwicklung zu sehen, die stufenweise erfolgen kann. Bereits das Umrüsten von Zettelwirtschaft auf Computerprogramme stellt einen Fortschritt dar, auch wenn ein Unternehmen damit noch weit vom vollumfänglich digitalisierten Geschäftsmodell – mit automatisierten Prozessen oder gar mit KI und Robotik – entfernt ist.